Rezension

Die Autorin holt Vampire wieder zurück

Unsterblich 01 - Tor der Dämmerung - Julie Kagawa

Unsterblich 01 - Tor der Dämmerung
von Julie Kagawa

Beim Titel "Unsterblich" verkrampfte sich etwas in meinem Inneren, denn nach dem letzten Vampirbuch, hatte ich nicht mehr das Bedürfnis ein anderes zu lesen. Doch Julie Kagawa schaffte es mich von der ersten Seite an zu überzeugen, dass Vampirbücher doch nicht so übel sind, wenn sie richtig erzählt werden. Die Autorin hat einen außergewöhnlichen Schreibstil, der nicht nur für einen angenehmen Lesefluss sorgt, sondern es auch schafft mit ihren Beschreibungen die Geschichte ein Stück weit realer erscheinen zu lassen. Dennoch sind auch Gefühle, Spannung und zuletzt die Atmosphäre nicht zu kurz gekommen, deshalb war es auch nicht schlimm, dass die Idee nicht brandneu war. Aus diesen Gründen ist "Unsterblich" nicht nur ein Auftakt einer Reihe mit viel potenzial, sondern auch ein wahrer Pageturner, der Vampire und Dystopien zusammenführt und etwas außergewöhnliches schafft und auch Vampirkritiker für sich gewinnen kann.

Der etwas andere Schreibstil ist mir sofort ins Auge gesprungen und ich war begeistert, dass Julie Kagawa mit so einer Wortgewandtheit ihre Geschichte hat lebendig werden lassen. Trotz der 600 Seiten, war ich in Null-Komma-Nichts mit dem Buch fertig.
Vor allem konnte mich aber die dunkle Seite der Geschichte überzeugen, denn in der Welt der Protagonistin Allie gibt es nicht viel gutes, viel eher dominiert eine düstere Stimmung die Umgebung von Allie.
Somit hatte auch die Handlung ständig etwas düsteres und beängstigendes an sich, was meinen Puls ständig hat schneller werden lassen. Die Beschreibungen der Umstände in der Stadt, aber auch die Beschreibungen der Vampire und Verseuchten konnten mich sofort überzeugen.
Und sogar wenn ich mir während der Geschichte gedacht habe "Jetzt könnte mal wieder etwas passieren", hat es die Autorin geschafft eine sich durch das Buch ziehende Spannung erzeugen, die erstens von der Gefahr und zweitens von der Story selbst, die viel Abwechslung bot, ausging.
Dann war die Protagonistin auch noch ein Charakter, der mir sehr nahe ging, weil sie - obwohl sie ein 
Vampir ist - sehr viel Gefühl an den Tag legte, ständig mit ihrer Moral kämpfte und sich total real angefühlt hat, vor allem auch ihre Gefühle sehr authentisch waren, obwohl sie es nicht wahr haben wollte.
Auch die restlichen Charaktere waren sehr eigen und total unterschiedlichen, konnten ihre Rolle aber immer überzeugend spielen.
Und mit all diesen Aspekten schaffte es Julie Kagawa aus einer nicht all zu neuen Idee, eine ganz besondere Geschichte zu formen und diese in den meisten Aspekten auch noch super gut rüber zubringen.
Das Auffälligste war für mich die durchwegs negative Stimmung und den geringen Teil an Gutem in diesem Buch, was ich wirklich nur selten in Büchern antreffe.
Aber auch das Ende war nicht ohne, auch wenn es meiner Meinung nach nicht der Spannungshochpunkt war, kann ich es wirklich kaum erwarten den zweiten Teil in den Händen zu halten und zu erfahren, ob Allie ihr Ziel noch erreicht.