Rezension

Die berührende Geschichte eines versteckten Mädchen während der Nazi-Zeit

Das Mädchen mit dem Poesiealbum - Bart van Es

Das Mädchen mit dem Poesiealbum
von Bart van Es

Bewertet mit 5 Sternen

Das jüdische Mädchen Lien hatte nichts weiter dabei als einen Brief und ein Poesiealbum, als es die Eltern auf die Reise zu der Familie van Es geschickt haben. Lien lebt sich recht schnell in der Familie ein. Die Familienmitglieder sind ihr schnell eine gute Ersatzfamilie geworden, doch Lien kann nicht bleiben. Ihr Versteck wurde entdeckt. Lien muss weiterziehen. 

Man schickt sie weiter aufs Land. Lien muss hart bei der neuen Familie arbeiten und sie muss furchtbare Dinge über sich ergehen lassen, doch 1945 kann sie zurückkehren zu ihrer geliebten Ersatzfamilie van Es. Zu ihrer tatsächlichen Familie kann sie nie mehr zurück. Die Familie wurde in Auschwitz ermordet. Lien geht wieder zur Schule, macht später eine Ausbildung, doch dann muss sie auch bei den van Es eine schreckliche Entdeckung machen. 

Lien heiratet, doch ihre Ehe wird keinen Bestand haben. Sie verändert sich ständig, während ihr Mann sich nicht weiter entwickelt, stehen bleibt. Lien wird depressiv, ihre Ehe hat keine Zukunft mehr. Sie lässt sich scheiden, kümmert sich endlich um sich selbst, macht eine Therapie und startet neu durch. 

"Das Mädchen mit dem Poesiealbum" - es ist die verstörende und zugleich wahre Geschichte eines versteckten Mädchens im Zweiten Weltkrieg. Mit ganz viel Einfühlungsvermögen erzählt Bart van Es die Geschichte dieses Mädchens, die auch seine Geschichte ist, die Geschichte seiner Familie, die so lange, lange Zeit geheim gehalten wurde. Der Autor setzt sich sehr einfühlsam mit der Geschichte auseinander. Dabei schont er auch seine eigene Familie nicht.