Rezension

Die bestmöglichen Entscheidungen

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat - Gavin Extence

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat
von Gavin Extence

Bewertet mit 5 Sternen

„Ellie, hör mir zu. Ich tue das, wovon ich überzeugt bin, dass es das Richtige ist. Und nichts, was du oder sonst irgendjemand sagt, wird mich davon abbringen. Ich habe darüber nachgedacht. Ich habe monatelang darüber nachgedacht. Und niemand wird mich zwingen, etwas zu tun, was ich nicht tun will.“

Bis zu seinem 10. Lebensjahr war das einzig ungewöhnliche in Alex Leben die Tatsache, dass er eine Mutter hatte, die hauptberuflich Karten legt und Kontakte mit dem Jenseits pflegt. Aber dann geschah etwas, dass ihm mit einem Schlag weltweite Bekanntheit verschaffte, ihn aber auch für lange Zeit ans Haus fesselte. Eine Weile später, als seine Gedanken meist darum kreisten, ob er lieber Neurologe oder Astrophysiker werden sollte, machte er mit dem alten Mr. Peterson eine Bekanntschaft, die sein Leben erneut umkrempeln sollte. Eine Bekanntschaft, aus der eine Freundschaft entstand, die von vielen intensiven Gesprächen geprägt war. Gesprächen, in denen es immer wieder darum ging, dass man sich stets bemühen sollte, das zu tun, was richtig ist – und nicht das, was leicht ist. Und dass man stets die bestmöglichen Entscheidungen treffen sollte…

 

Ich möchte keine Details der Handlung erzählen. Denn zum einen würden sie vielleicht zu verrückt klingen und einem zum anderen die Chance nehmen, sich von den teilweise wirklich skurrilen Dingen, die Alex Leben beeinflussen, überraschen zu lassen. Ich selbst bin an dieses Buch gegangen, ohne zuvor viel über seinen Inhalt zu lesen. Das hatte zur Folge, dass ich mich während des ersten Kapitels einige Male fragte, was hier eigentlich ablaufen würde. Aber gleichzeitig hatte mich das Buch auch schon gepackt und Alex außerordentlich trockene Art mich schon herzhaft lachen lassen.

 

„Ich kann es mir nicht leisten, in Stress zu geraten. Das ist nicht gut für meine Gesundheit.“

 

Und während der Beginn des Buches noch wirkt wie eine skurrile Geschichte über einen ungewöhnlichen Jungen kommt im Laufe der Handlung richtig Tiefgang dazu. Denn die Freundschaft zwischen Alex und Mr. Peterson wird einer argen Belastungsprobe ausgesetzt – einer Belastung, wie sie fernab von allen Skurrilitäten jeden treffen kann. Was dann kommt, ist sehr menschlich, ziemlich traurig und gleichzeitig wunderschön.

 

Ein Buch, das mich überrascht hat und das ich sicher irgendwann noch einmal lesen werde.