Rezension

Die bittere Gabe - einfach berührend

Die bittere Gabe - Ellen Marie Wiseman

Die bittere Gabe
von Ellen Marie Wiseman

Bewertet mit 4.5 Sternen

 

 

Es ist nicht der erste Roman, den ich von der Autorin gelesen habe, aber einer, der mich total begeistert hat.  

In zwei Erzählsträngen beginnt der Roman DIE BITTERE GABE  im Jahr 1931 mit der zehnjährigen Lilly, die bis dahin auf Blackwood Manor in einer Dachbodenkammer gelebt hat und nur von der lieblosen, streng religiösen   Mutter und von einem sehr zurückhaltenden Vater mehr schlecht als recht versorgt wurde. Immer wieder sagt die Mutter ihr, dass sie so hässlich aussehe, dass sich andere Menschen bei ihrem Anblick zu Tode erschrecken würden.

Lilly beobachtet von ihrem Dachfenster in der Ferne die Ankunft eines Zirkus. Wie gern würde sie mit ihrem Vater dorthin gehen und sich eine Vorstellung ansehen. Aber ihr Vater ist auf Geschäftsreise, und es würde wohl nur einer ihrer Träume sein.

Am Vorabend von Lillys Geburtstag kommt die  Mutter in die Kammer und fordert sie auf, ihr gutes Kleid anzuziehen und ihr zu folgen. So etwas hat es vorher noch  nie gegeben. Sie folgt der Mutter zum ersten Mal in ihrem Leben die Stufen vom Dachboden hinab. Sie gehen über die Wiesen zum Zirkus und statt die Vorstellung zu besuchen, verkauft ihre Mutter sie an den Besitzer der, dem Zirkus angeschlossenen,  Freakshow. Dort wird sie als „Eisprinzessin“ ausgestellt. 

Ihr Leben wird erst im Laufe der Zeit besser, auch als sie merkt, wie gut sie mit den Elefanten des Zirkus umgehen kann.

Der zweite Erzählstrang erzählt die Geschichte  der 18jährigen Julia Blackwood  beginnend im Jahr 1956. Drei Jahre zuvor war sie aus ihrem schrecklichen Elternhaus Blackwood Manor  ausgerissen und schlägt sich unter anderem als Bedienung in einem Cafe durchs Leben. Als plötzlich ein fremder Mann vor ihr steht und ihr einen Brief übergibt. Schlagartig ändert sich damit Julias Leben.

 

Die Autorin Ellen Marie Wiseman hat diese beiden Schicksale so raffiniert miteinander verwoben, dass ich als Leserin einfach nicht aufhören konnte zu lesen, Vermutungen anzustellen und weiter zu lesen.

 Die Geschichten von Lilly und Julia abwechselnd in den  Kapiteln zu verfolgen, Spannung pur.

Du weißt genau als Leser, irgendwie hängen die beiden Menschenschicksale  zusammen, aber wie?

Der  Autorin gelingt es, dem Leser eine farbenprächtige Szenerie einer zum Teil  grausamen Zirkuswelt vorzuführen. 

Die bittere Gabe ist ein Roman, den ich unbedingt empfehlen möchte. Er berührt die Herzen der Leser.

Das Cover dagegen ist nicht so meines. In Verbindung mit dem Titel hätte ich niemals eine so spannende, unvergessliche Geschichte dahinter vermutet.

Ganz herzlichen Dank  an die Autorin für dieses wundervolle Lesevergnügen!!!

Mein Fazit: Das Cover nicht beachten -  Den Roman unbedingt lesen!!!!