Rezension

Die Bonbonmacherin

Die Fabrik der süßen Dinge – Helenes Hoffnung -

Die Fabrik der süßen Dinge – Helenes Hoffnung
von Claudia Romes

Bewertet mit 4 Sternen

Helene, die Tochter des Süßwarenfabrikanten von Ratschek, probiert voller Leidenschaft immer neue Rezepturen für die Herstellung neuer Köstlichkeiten aus. Als sich ihr Vater zur Ruhe setzen will, wird sie in seiner Nachfolge jedoch übergangen. Diese geht an ihre beiden älteren Brüder Alfred und Henri, die kein großes Interesse an der Fabrik haben. Helene soll nach dem Willen ihrer Eltern mit dem Geschäftspartner Armin Langen verheiratet werden. Die Hochzeit ist schon geplant. Denn eine Frau kann kein Geschäft leiten, sie ist nur für die Ehe und das Kinderkriegen zuständig. Helene packt ihren Koffer und reist nach Hamburg. Unter einem falschen Namen bekommt sie eine Lehrstelle bei der Konkurrenz und lernt den Fabrikantensohn Frederik kennen.

Deutlich beschreibt dieser Roman die Situation der Frauen in den Anfängen des 20. Jahrhunderts. Aus der Abhängigkeit im Elternhaus gingen sie nahtlos in eine Ehe, in der sie ebenfalls keinerlei Rechte besaßen, sondern auf Gedeih und Verderben dem Ehemann ausgeliefert waren.

Helene ist eine starke Frau, die weiß, was sie will und ihre Persönlichkeit in Hamburg festigen kann. Claudia Romes hat die Protagonistin eindrucksvoll und authentisch gezeichnet. Dadurch konnte ich mich direkt von Anfang an in sie hineinversetzen. Die Handlung mit ihren unvorhersehbaren Wendungen ist fesselnd. Durch den lockeren und leichten Schreibstil war das Lesen ein Vergnügen. Jetzt freue ich mich auf den zweiten Band, denn ich fiebere darauf zu erfahren, wie es mit Helene und der Süßwarenmanufaktur weitergeht. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.