Rezension

Die Brüder Werner manipulieren im Hintergrund

Das Spiel der Brüder Werner -

Das Spiel der Brüder Werner
von Philippe Collin

Bewertet mit 4 Sternen

Diese Graphic Novel kommt im Din A 4 Format daher und handelt vom einzigen Fußballspiel DDR:BRD.

Der Beginn des Buches zeigt den Einmarsch der russischen Truppen in Berlin. Die Hiltlerbüste liegt im Staub und zwei jüdische Brüder bahnen sich ihren Weg durch die zerstörte Stadt. 1953 stranden sie in Leipzig und im Nachwort können wir von diesen „Wolfkindern“ den Kriegswaisen lesen. Die beiden geraten hier in die Fänge der Stasi. Der Oberst, der bis zum Ende nicht befördert wird, begleitet und formt die Brüder Konrad und Andreas Werner, wie es der DDR-Statt will. 1961 beim Mauerbau stehen die beiden neben dem Soldaten, der mit dem Mädchen auf dem Arm in den Westen springt. Ein Bild, dass wir alle kennen.

Der jüngere Brüder Andreas zweifelt, ob der Staat wirklich die Opfer des Nationalsozialismus rächt, so wie er es sich für seine Mutter, die im KZ umkam, wünscht. So erschießt er gegen den Befehl einen SS-Mann und muss selbst ins Gefängnis.

Doch auch danach kümmert sich der Oberst um ihn. Er wird Physiotherapeut und kümmert sich später um die Fußballnationalmannschaft. Es wird aber von seinem Bruder getrennt, der in die Bundesrepublik geschickt wird. Auch er wird Betreuer der Nationalmannschaft der BRD.

So kommen die beiden zum Spiel 1974 in Hamburg zusammen. Beide Spitzel der Stasi, beide geschult zu manipulieren. So unterstützt Konrad den vom Kommunismus überzeigten Breitner in seinen Ideen und Andreas verführt Sparwasser mit ihm in ein Nachtlokal zu gehen. Beide Brüder verfolgen eine Strategie, die ihnen vom Oberst vorgegeben wird.

Allerdings hat Andreas immer wieder Zweifel an der Richtigkeit seines Tuns. So wird er in einer Kiste zurück in die DDR gebracht. Solche Kisten, in denen Personen verschickt wurden, soll es wirklich gegeben haben.

Wer alles genau wissen möchte kann am Ende des Buches noch einiges nachlesen.

Ob es bei dem Spiel 1974 wirklich so zu ging, bleibt der Fantasie der Autoren überlassen, allerdings könnte es wohl so gewesen sein. Sicher ist, dass die Stasi im großen Stil spioniert und manipuliert hat.

Ein spannendes Buch in dem reale und erfundene Figuren ein interessantes Bild der Zeit zeigen. Vielleicht ist einiges überzeichnet, aber die Bilder sind auch schwarz/farbig gedruckt.