Rezension

Die Buchhändlerin

Ed ist tot - Russel D Mclean

Ed ist tot
von Russel D McLean

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Leben geht manchmal seltsame Wege. Schon vor einiger Zeit ist eine gute Freundin der Buchhändlerin Jen verschwunden. Jens Leben verläuft eigentlich in ruhigen Bahnen, müsste sie sich nicht immer wieder über ihren Freund Ed aufregen. Nachdem er sich mal wieder ganz besonders blöd verhalten hat, schafft sie es, sich von ihm zu trennen. Leider vergisst sie, ihm den Schlüssel zu ihrer Wohnung abzufordern. Als Jen also eines Abends spät nach hause kommt, hört sie Geräusche in ihrer Wohnung. Entsetzt glaubt sie an einen Einbrecher und mit einem Küchenmesser bewaffnet will sie diesen davon jagen. Unglücklicherweise stolpert der vermeintliche Einbrecher aus dem Wandschrank direkt in die Klinge. Und unglücklicherweise ist es Ed.

 

Ed ist tot. Vage kommt Jen die Idee, sie könnte die Sache ehrlich bei der Polizei melden. Je länger sie allerdings nachdenkt, desto unwahrscheinlicher erscheint es ihr, dass man ihr glauben wird. Schließlich war Ed kein Kind von Traurigkeit. Sein Verhalten und das, was er in ihrem Wandschrank versteckt hatte, könnten schon für ein Motiv gehalten werden. Jen wendet sich daher nicht an die Polizei, sondern an Eds Mitbewohner Dave, mit dem sie berät, was zu tun ist. Und nun tritt sie aus der beschaulichen Buchhändlerwelt heraus, in der man Kriminalromane eigentlich nur liest. Auf sie wartet ein skurriles Abenteuer in der Welt der Schuldeneintreiber und anderer Verbrecher, in der sie sich bald besser zurecht findet als sie selbst von sich erwartet hätte.

 

Welch ein toller Ansatz für einen schrägen schwarzhumorigen Roman. Allerdings werden die Erwartungen, die der so aus der normalen Welt gefallene Beginn weckt, nicht ganz erfüllt. Auf ihrem Pfad durch die Unterwelt, überschreitet Jen eine gewisse Grenze und wie im Buch mehrfach erwähnt pflastern Leichen ihren Weg. Das wirkt dann doch manchmal wie etwas zu viel des Guten oder besser des Bösen. Insgesamt liest sich der Roman schnell und er ist so spannend aufgebaut, dass man wissen will wie es weitergeht. Allerdings wären mehr skurrile Situationen, in denen es ein knappes Entkommen gegeben hätte, vielleicht witziger gewesen und ein paar Leichen weniger wären mehr gewesen. Doch schließlich schafft es Jen, die Sympathien zurück zu gewinnen. Man wünscht ihr, dass sie ihren Ausflug in die Unterwelt hinter sich lassen kann, und sich fröhlich einem neuen Buchhändlerdasein widmet.