Rezension

Die Chronik der Verbliebenen Band 1: Auftakt zu einer vielversprechenden Reihe?Die Chronik der Verbliebenen Band 1: Auftakt zu einer vielversprechenden Reihe?

Die Chroniken der Verbliebenen - Der Kuss der Lüge - Mary E. Pearson

Die Chroniken der Verbliebenen - Der Kuss der Lüge
von Mary E. Pearson

Bewertet mit 4 Sternen

Lia aus dem Königreich Morrighan soll mit einem Prinzen aus einem fremden Königreich verheiratet werden. Doch statt sich "wie ein Soldat in der Armee ihres Vaters" zu fügen, flieht sie mit ihrer und begeht damit Hochverrat. Lia will ein neues Leben beginnen und gibt ihre Privilegien als Prinzessin völlig auf, um frei und selbstbestimmend leben zu können. Doch sie ahnt nicht, dass zwei junge Männer ihren Weg kreuzen werden. Einer, der von ihr verschmäht wurde und der andere ein Attentäter, ausgeschickt um sie zu töten.

Gleich vorne weg: Es handelt sich hierbei nicht um eine 0815-Dreiecksgeschichte, bei der man sich nur ärgert. Ja, es gibt zwei Love-Interests, doch die Autorin schafft es eine schlüssige und nachvollziehbare Beziehungsebene aufzubauen. Ich gehöre zu den Leserinnen, die Dreiecksgeschichten nicht mögen, bei denen sich zwei hollywoodhübsche Prachtexemplare in das Stereotyp Frau verknallen. Dies habe ich hier definitiv nicht gefunden.

Mary E. Pearson baut in "Der Kuss der Lüge" einen sagen wir mal sanften Spannungsbogen auf, sodass wir die Figuren gut und näher kennenlernen dürfen. Mir gefiel der Wechsel zwischen den Figuren und der Erzählstil der Autorin. Obwohl im ersten Band die Handlung sich nicht überschlägt, fühlte ich mich sehr gut unterhalten und wurde sehr neugierig auf den nächsten Band.

Dies lag zum einen an den männlichen Hauptfiguren: Rafe und Kaden. Durch den Wechsel der Erzählweise stiftet die Autorin absichtlich Verwirrung um den Leser im Unklaren zu lassen. Dies hatte etwas sehr reizvolles, da erst zum Schluss wirklich aufgeklärt war, um wen es sich denn nun um Attentäter oder Prinz handeln sollte. Ich mochte die Auflösung der Autorin sehr, allerdings war dies auch hauptsächlich mein Plusfaktor der Story. Ich bin gespannt und auch ein bisschen skeptisch, wie die nachfolgenden Bände sein werden.

Die Fantasystory war weiterhin für meinen Teil zu wenig ausgebaut. Lia besitzt als erste Tochter, die sogenannte Gabe, aber wo genau das hinführt, wer die Altvorderen sind und wie genau die Magie sich in Lias Welt verhält, bleibt noch größtenteils undurchsichtig.

Ich bin dennoch gespannt auf die Fortsetzung.

"Heute war der Tag, an dem tausend Träume sterben mussten und ein einziger geboren wurde."