Rezension

Die Einschränkungen des Lebens

Zwischen zwei Sternen - Becky Chambers

Zwischen zwei Sternen
von Becky Chambers

Bewertet mit 3 Sternen

Die KI Lovelace, kurz "Lovey" war lange Jahre Teil der Wayfarer,doch nach einem Systemausfall musste sie neugestartet werden und erinnert sich nun nicht mehr daran. Um der Crew den Verlust ihrer Freundin leichter zu machen entscheidet sich Lovelace dazu, in ein Bodykit zu wechseln und fortan bei Pepper und ihrem Mann Blue zu leben. Die beiden nehmen sie herzlich in ihrem Zuhause auf und versuchen alles, um Lovelace das Leben so angenehm wie möglich z machen. Doch Lovelace hadert mit den Einschränkungen des Body-Kits und es fälltihr schwer sich an die gesellschaft anzupassen. Noch dazu muss sie ständig auf der Hut sein, nicht entdeckt zu werden, da Body-Kits illegal sind.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Lovelace erzählt, immer abwechselnd mit Einblendungen aus Peppers Vergangenheit. Wir erfahren mehr über Peppers Vergangenheit und nach und nach erschließt sich, warum sie so versessen darauf ist, Lovelace zu retten und ihr ein Zuhause zu geben. Ihre Kindheit war nicht einfach und ich finde ihre Gefühle und Verwirrtheit sind sehr gut dargestellt. Auch die Probleme in der Gegenwart sind schön beschrieben und man merkt Lovelace ihre Verzweiflung an. Sie fühlt sich missverstanden und hadert mit ihren Entscheidungen. Ihre Programmierung macht es ihr noch dazu nicht gerade einfach sich in der Welt der Lebenden zu bewegen.
"Zwischen zwei Sternen" hat mir wesentlich besser gefallen als "Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten". Die Sprache war deutlich flüssiger und es gab nicht mehr ganz so viele ausschweifende Beschreibungen etc. Dennoch hatte ich auch hier das Gefühl, dass auf den ganzen 450 Seiten eigentlich nicht wirklich etwas spannendes passiert. Genau wie bei Teil 1 fand ich den Schluss noch am interessantesten. Obwohl ich den beiden Geschichten m Pepper und Lovelace gerne gefolgt bin, hätten es meiner Ansicht auch weniger Seiten getan und ich habe mich immer wieder dabei ertappt, dass ich manche Stellen nur überflogen habe, bis wieder etwas interessantes passiert. Die Anrede für Neutrums hat meinen Lesefluss leider ebenfalls imer wieder gestört. Ich fand es jedoch interessant, gemensam mit der jugendlichen Pepper mehr über das Universum und die Abläufe darin zu lernen.

Noch kurz eine Randinformation: "Zwischen zwei Sternen" und "Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten" sind zwar Teil einer Reihe, doch wer sich erhofft hier wieder auf die Figuren aus Teil 1 zu treffen wird enttäuscht werden. Beides sind voneinander getrennte Romane, die auch unabhängig gelesen werdenkönnen. Sie spielen jedoch alle im selben Universum und einige Planeten und Orte kennt man schon aus Teil 1.
Alles in allem fand ich "Zwischen zwei Sternen" okay. Die Sprache hat mir besser gefallen als im Vorgänger, auch wenn sie an manchen Stellen immer noch etwas zu langatmig daher kommt. Die Handlung fand ich interessanter, da zwei getrennte Geschichten erzählt werden, die am nochmal zusammen führen. Insgesamt, ein Buch das man lesen kann, aber nicht muss.