Rezension

Die Entführung

Ein MORDs-Team - Band 4: Gefährliche Spiele (All-Age Krimi) - Andreas Suchanek

Ein MORDs-Team - Band 4: Gefährliche Spiele (All-Age Krimi)
von Andreas Suchanek

Bewertet mit 5 Sternen

Jetzt wird es wirklich gefährlich und diese Serie bekommt einen Touch von Thriller.

Das Buch:

In diesem 4. Teil gibt es das erste Mal die Rubrik „Was bisher geschah“. Hier werden sowohl die Ereignisse aus 1984 als auch die aus der Gegenwart kurz zusammengefasst. Da bisher ja doch schon so einiges passiert ist, finde ich das ganz passend. Auch die kleinen, aber doch sehr unauffällig gestreuten „Erinnerungen“ innerhalb der Geschichte, gefallen mir gut. Insbesondere, wenn man die Teile nicht alle am Stück liest, holen diese Einwürfe das bereits Erlebte gut zurück.

Worum geht’s?

Brandon, Danielles Bruder, hat offenbar Spielschulden. Bei einer Dinnerparty legt er sich mit seinem Vater Richard an und lässt die Situation eskalieren. Direkt im Anschluss an diesen Streit fallen die ersten Schüsse. Was genau passiert ist, vermag zunächst kaum jemand zu sagen, aber Danielle und Shannon werden entführt. Eine dramatische Rettungsaktion beginnt.

 

Im Fall Marietta Kind verfolgen Oliva, Randy und Mason die Spur des Kindes weiter. Im Archiv der Gazette kommen sie dem Kinderheim auf die Spur, in dem Marietta ihr Kind möglicher Weise zur Welt gebracht haben könnte.

Charaktere:

Brandon ist ein völlig unsympathisches Bürschchen. Als seine Schwester und seine Mutter entführt werden, tut er so, als würde ihn das alles nicht interessieren. Nach außen hin sieht jedoch alles so aus, als seien seine Spielschulden der Grund dafür. Aber ist das wirklich so?

Danielles Großmutter Elizabeth entpuppt sich in diesem Fall als eine andere Frau, als die, die sie zu sein scheint. Sie war mir schon in den ersten Teilen überaus sympathisch, sie legt hier deutlich zu und ich freue mich definitiv darauf mehr von ihr zu erfahren. Auch der Chauffeur George hat ganz offenbar ein sehr interessantes Geheimnis. Dass er mehr als eben dieser Chauffeur ist, wurde schon im 3. Teil klar, aber in welchem Verhältnis er zu Elizabeth steht, dürfte durchaus interessant werden. Auch er ist aus meiner Sicht ein Sympathieträger.

Es gibt einen neuen Bösewicht, einen Gegenspieler für den Grafen! Während man sich als Leser jedoch über den Grafen noch so gar kein Urteil erlauben kann – er bleibt nach wie vor einfach nebulös und ist nicht mehr als eine Stimme – kann man Oswald Kaminski aus ganzem Herzen verabscheuen. Eines wird hier jedoch klar: in der Unterwelt von Barrington Cove tobt ein Krieg – einer jener Sorte, der an der Oberfläche erst zum Tragen kommt, wenn man ihm zu nahe kommt. Ich bin sehr gespannt, ob und wie sich Oswald weiter entwickelt und welchen Stellenwert er in diesem Krieg einmal einnehmen wird.

Nach ihrer Rettung scheint Shannon ihre Meinung über die Freunde ihrer Tochter geändert zu haben und wundersamer Weise stimmt sie der Verbindung plötzlich zu. Mit diesem Verhalten brachte sie bei mir einen Moment des Stutzens hervor und zum wiederholten Male die Frage, wer sie eigentlich wirklich ist. In jedem Fall wird diese Figur langsam deutlich interessanter und hinter der Fassade der alkoholsüchtigen Mutter scheint mehr zu stecken, als bisher angenommen.

Schreibstil:

Die Geschichte bleibt spannend und sehr gut zu lesen! Die immer neuen Abenteuer machen Freude, man fiebert und hofft mit den Protagonisten mit.

Allerdings schleichen sich hier und da ein paar Ungereimtheiten ein. Diese stören das Verständnis des Buches zwar nicht, aber man stutzt schon und blättert in die vorangegangenen Teile zurück.

Sehr viel Gefallen finde ich an der Entwicklung der Figuren wie z.B. Shannon oder Elizabeth. Durch nicht vorhersehbare Handlungsweisen bleiben diese Figuren absolut interessant. Ebenfalls sehr zu meiner Freude entwickeln sich auch die Beziehungen zwischen Olivia, Danielle, Randy und Mason weiter. Sie scheinen mehr und mehr zusammenzuwachsen. Und auch wenn frühere „Kritikpunkte“ aneinander noch ab und zu aufkeimen, stellt man zunehmend die Toleranz füreinander und die Andersartigkeit des Einzelnen fest. Das gefällt mir. Auch weitere Altersgenossen wie z.B. Vince oder Chris werden aufgenommen, selbst wenn sie nicht so intensiv in die Gruppe integriert werden.

Fazit:

Man kann sich dem Miträtseln nicht mehr entziehen, spätestens jetzt hat die Geschichte eine gewisse Sogwirkung entwickelt, die einen mitreißt. Es lohnt sich definitiv weiter zu lesen. 5 Sterne