Rezension

Die Erfindung der Flügel

Die Erfindung der Flügel - Sue Monk Kidd

Die Erfindung der Flügel
von Sue Monk Kidd

Bewertet mit 5 Sternen

Oder der Traum zweier/dreier Mädchen, aufgewachsen mit klaren Regeln und Zukunftsaussichten, eben genau diesen zu entfliehen, mit Flügeln. Da ist die 11. jährige Sarah, die zu ihrem Geburtstag Hetty, eine Sklavin, geschenkt bekommt. Sie will das Geschenk nicht annehmen, stößt aber bei ihrer Mutter auf Widerstand, sodass sich Sarah fügen muss. Ihr Vater ist kurz sehr stolz auf Sarah, da diese in seiner Bibliothek und in seinen Rechtbüchern Passagen, für einen Ablassbrief/Freibrief für Hetty, raussucht, diese niederschreibt, um Hetty nicht annehmen zu müssen und ihr die Freiheit zu schenken. Nur muss sich Sarah den Regeln der Gesellschaft zu der damaligen Zeit anpassen und wehrt sich, indem sie Hettys Wissensdurst stillt und ihr lesen beibringt, ja, es entsteht eine heimliche Freundschaft mit Hetty.
Und da ist da noch Sarahs Schwester Angelina, die von Sarah geprägt, ja fast aufgezogen wurde und somit die herrschende Ungerechtigkeit in den Südstaaten teilt.

Das Buch hat mich gefesselt, es ist nicht nur wunderschön geschrieben, auch wird mir, mal wieder bewusst, wie gut wir es haben! Sarah wollte Anwältin werden, nur durften Frauen um 1830 eben fast genauso wenig wie die schwarze Bevölkerung. Es gibt ganz klar ungerechte und grausame Passagen, aber so war es eben zu der Zeit und auch das soll nicht vergessen werden.

Cover: Eher unauffällig, es drängt sich nicht auf und mach mit der Überschrift trotzdem neugierig...

Schreibstil: wunderschön, detailiert, den Personen so nah zaubert Sue Monk Kidd mich durch eine Zeit, die fazinierend und grausam zu gleich ist. Durch die unterschiedlichen Erzählperspektiven wird es auch nicht langweilig.

Die Grimké Schwestern gab es tatsächlich sie waren zwei bekannte Frauenrechtlerinnen, also ist das Buch eine Mischung aus Wahrheit und Fiktion. Hetty gab es so bestimmt auch, nur ist sie in dem Buch Fiktion.Gerade die bewegenden Erzählungen der Sklaven war großartig, berührend und manchmal zum heulen. Bei mir kam immer wieder die Frage auf, wie Menschen so mit anderen Menschen umgehen können, auch gerade unter dem Deckmantel der Religion, nur auch in der heutigen Zeit, gibt es diese Ungerechigkeiten, gerade jetzt also auch sehr aktuell...