Rezension

Die Ermittler verlieren sich teils im Netz der Verschwörungstheorien, darunter leidet die Spannung

Aus eisiger Tiefe - Roman Voosen, Kerstin Signe Danielsson

Aus eisiger Tiefe
von Roman Voosen Kerstin Signe Danielsson

Bewertet mit 4 Sternen

Nicht ganz so spannend wie die Vorgänger, aber durch die Verarbeitung des Estonia -Unglücks sehr tiefgründig.

Nachdem ich 'Später Frost' und 'Rotwild' mit großer Begeisterung gelesen habe, habe ich mich richtig auf den 3. Band dieser Reihe gefreut. Dem Autorenpaar Voosen/Danielsson ist wieder eine gehaltvolle Story gelungen, die mir allerdings nicht ganz so gut wie die Vorgänger gefallen hat.

Das Ermittlerteam aus Växjö bekommt innerhalb von 2 Tagen zwei Todesfälle zu Klärung. Einmal handelt es sich um ein 20 Jahre altes Skelett , das auf einem Golfplatz gefunden wurde und dann kommt eine ermordete Anwältin dazu. Relativ schnell laufen die Fäden zusammen und es gibt ein verbindendes Element. Der Untergang der „Estonia“ im Jahr 1994.

Dieses traumatische Ereignis überschattet die ganzen Ermittlungen und die Beamten müssen sich mit den verschiedensten Verschwörungstheorien auseinandersetzen. Die allerdings durchaus ihren Reiz haben und man selber ins Grübeln kommen könnte.

Neben den Ermittlungen haben die Protagonisten alle mehr oder weniger mit ihrem Privatleben zu kämpfen. Allen voran die Chefin Ingrid Nyström, die nach ihrer Brustkrebs Erkrankungen, noch recht unsicher ist. Beruflich wie auch Privat.

Stina Forss hadert immer noch mit ihrem Vater, der ihr, in ihrer Jugend, schwere Gewalt angetan hat. Diese Privatgeschichten gehören zur Weiterentwicklung der Figuren dazu, aber für mich hat darunter der Kriminalfall gelitten.

Neben dem tragischen Fährunglück, werden wieder gesellschaftliche Themen wie Migration und Vorurteile gegenüber dem Ostblock eingearbeitet. Das gefällt mir in dieser Reihe sehr gut.

Das Buch endet mit einem Epilog, der noch eine ganz neue Türe in dieser Serie aufstößt.