Rezension

Die erste Liebe

Der freie Vogel fliegt 02 - Jidi

Der freie Vogel fliegt 02
von Jidi

Beschreibung:
Es war einst ein junges Mädchen, das war so gewöhnlich, dass es einem in einer Menschenmenge niemals auffallen würde, sein Name war Lin Xiaolu.
Sie fürchtete sich davor, mit anderen Menschen Umgang zu haben, deshalb errichtete sie um sich herum eine imaginäre kleine Welt, und baute darum herum als Schutz eine imaginäre Verteidigungsmauer, darin versteckte sie sich und spähe verstohlen in die Welt da draussen hinaus, nichts hätte sie dazu bringen können, ihre Festung zu verlassen.
Aber weil sie insgeheim für einen Jungen an ihrer Schule schwärmte, ungemein in ihn verknallt war, wagte sie schliesslich einen Schritt in die reale Welt hinein. Ihre Verteidigungsmauer stürzte dabei in sich zusammen, ohne dass sie etwas gemerkt hätte.
Sie verfolgte den Jungen heimlich, und er führte sie zu einem seltsamen kleinen Laden, dort lernte sie einen vielgereisten schrulligen Ladenbesitzer kennen. Sie wurde von einer als ungezogene Rowdies und Schulschwänzer berüchtigten Clique von Mitschüler geohrfeigt: eine Schülerin, vor der sie sich gefürchtet hatte, wurde zu ihrer Sitznachbarin - und später besten Freundin -, und sie erfuhr unerwartet von deren aller Lebensgeschichten. Die Welt da draussen ist also schliesslich doch nicht so übel, oder?

Die Mitwirkenden:
Jidi und Ageng gehören in China zu den wichtigsten Comic-Künstlerinnen ihrer Generation. Für die Reihe Dianjiao zhangwang, die unter dem Titel „Der freie Vogel fliegt“ bei Chinabooks.ch in einer Übersetzung von Martina Hasse in deutscher Sprache erscheint, spannen die beiden im Team zusammen: Jidi als Szenaristin, von Ageng stammen die Bilder.
Quelle: chinabooks.ch

Meine Meinung:
Lin Xiaolou schwärmt immer noch heimlich für Han Che. Doch zuerst dreht sich dieser Teil um den Ladenbesitzer und Künstler Hu Xu, der ein Freigeist ist und ihr von seinen Abenteuern erzählt.
Sie freundet sich sogar mit den beiden Mädchen Siyao und Yan an, die offen zur Schau tragen, in wen sie verliebt sind und kein Mittel scheuen, sich ihren Traum auf das gemeinsame Zusammensein zu verwirklichen. Undenkbar für Xiaolou, die immer nur beobachtet und nichts über Han Che ausplaudert.

Und so geht es hier um Verliebtsein, wachsende Freundschaft und die Frage: Was machen wir aus unserem Leben?
Ganz zart und voller Melancholie erzählen die beiden Comic-Künstlerinnen, wie Xiaolou zwar immer noch in ihrer Fantasiewelt lebt, aber doch mehr und mehr in die Realität geworfen wird.
Und die ist nicht immer so schillernd wie in ihren Träumen. Das weiß sie zu gut. Dennoch wagt sie immer mehr. Doch so richtig kommt sie noch nicht aus sich heraus.
Xiaolou wirkt im Gegensatz zu den anderen Jugendlichen sehr kindlich und klein. Ageng, die die Illustrationen fertigte, schreibt auch im Nachwort, dass sie Xiaolou ein "Hefenudelgesicht" gab, um den Unterschied zu den anderen Schülern deutlich zu machen.

Auch in diesem Band zeigt sich wieder dieser ungeheuere Einfallsreichtum in den Bildern, besonders der Baumgeist hat es mir angetan.
Wunderschön!

In dem Buch findet sich außerdem noch - so wie in allen Bänden - die chinesische Comicversion.

5 Sterne.