Rezension

Die ersten zwei Drittel waren richtig gut, danach war eher kopfschütteln angesagt

Shadow Dragon. Die falsche Prinzessin - Kristin Briana Otts

Shadow Dragon. Die falsche Prinzessin
von Kristin Briana Otts

Inhalt:
Vier Königreiche, ein mächtiger Drache und eine mutige Kämpferin: Folge dem Ruf des Shadow Dragon! Als Onna-Bugeisha kennt Kai nur Disziplin und Gehorsam. Das Leben der Kämpferin erfüllt nur einen Zweck: Prinzessin Noriko zu beschützen. Das ändert sich, als Kai nach einem Attentat auf die Prinzessin in deren Rolle schlüpfen muss. Allein in der intriganten Welt der Mächtigen und Reichen, lernt sie nicht nur Prinz Enlai, sondern auch den Drachenhüter Jao kennen. Nur kann sie ihnen wirklich trauen? Und soll sie dem Ruf des sagenumwobenen Shadow Dragon folgen, zu dem sie eine geheimnisvolle Verbindung zu haben scheint?

Meinung:
Seit klein auf wurde die junge Kai zu einer Onna Bugeisha - einer Kämpferin - ausgebildet. Ihr oberstes Ziel ist es die Prinzessin Noriko zu beschützen. Bei einem Attentat wird Prinzessin Noriko jedoch schwer verletzt. Die Königsfamilie steht nun vor der großen Frage, wen sie anstatt Noriko zur Krönung des neuen Kaisers entsenden soll, denn Noriko ist viel zu schwach um diese Reise anzutreten. Daher passt es sich gut, dass Kai und Noriko sich recht ähnlich sehen. Kurzerhand wird Kai in Prinzessinnenkleider gesteckt und befindet sich auf dem Weg in das Zentrum des Reiches um dort ein gewagtes Katz und Maus Spiel zu beginnen.

Auf das Buch neugierig geworden, bin ich aufgrund des asiatisch klingenden Settings und den Drachen. Schon nach den ersten Seiten war ich gefangen vom asiatischen Flair. Es verleiht dem Buch etwas magisches und ich mochte den dargestellten Weltenentwurf sehr gerne. Teilweise hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin hier noch ein wenig mehr ins Detail gehen würde, aber da es sich um den Auftakt einer Trilogie handelt, habe ich noch Hoffnung was diesen Punkt angeht.

Kai wurde von klein auf dazu erzogen zu kämpfen und erst dann Fragen zu stellen. Selbst eine Familie zu gründen, ist für sie streng verboten, denn als Onna Bugeisha ist ihr einziges Ziel die Prinzessin zu beschützen. Die Darstellung der Onna Bugeisha hat mir gut gefallen. Es wird stark verdeutlicht was für ein Leben Kai bisher geführt hat und was für sie tabu ist. Als Kai dann überraschend die neue Prinzessin wird, hat sie sehr vieles zu verarbeiten. Oft beschleicht Kai eine innere Zerrissenheit, die ich sehr authentisch fand. Mit der Zeit vergisst Kai jedoch was ihre eigentliche Rolle ist und fängt an eigenmächtig zu entscheiden und zu handeln. Dadurch fährt sie leider ein paar Aktionen die sie mir etwas unsympathisch machten.

Der Kaiserhof steckt voller Intrigen. Kai muss lernen zu durchschauen wem sie trauen kann und wem nicht. Allianzen werden in die Wege geleitet und jeder versucht sich in eine strategisch gute Position zu manövrieren. All dieses ist ein wichtiger Grund dafür warum die Spannung im Buch so konstant hoch ist. Für mich kamen fast keine Längen auf.
Besonders interessiert war ich an den Drachen des Landes. Jede Region hat eine andere Art von Drachen die alle mächtig, alt und sehr weise wirken. Über den verschiedenen Drachen thront jedoch der Shadow Dragon. Ein ganz besonderer Drache, der von den Bewohnern des Landes stark verehrt wird.
Auch eine Liebesromanze wird in die Geschichte eingebaut. Furchtbar schade fand ich es, dass aus einer süßen Liebesgeschichte ein Liebesdreieck gemacht wurde. Zum Glück drängt sich die Liebesgeschichte nicht so stark in den Vordergrund.

Eigentlich hat mir das Buch richtig gut gefallen. Eigentlich, denn gegen Ende des Buches wird eine Entscheidung getroffen, die ich absolut nicht nachvollziehen konnte. Ich war ehrlich gesagt geschockt und konnte nur mit dem Kopf schütteln, da man der Person die die Entscheidung trifft so viel Naivität nicht zugetraut hätte.

Fazit:
Die Geschichte besticht mit einem märchenhaft angehauchten asiatischen Setting, jeder Menge spannender Intrigen und Allianzen am Hof des Kaisers, sowie der Darstellung der Drachen. So kam es, dass ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte. Leider wurde mir die Geschichte, durch eine (in meinen Augen) nicht nachvollziehbare Aktion gegen Ende des Buches, ein wenig madig gemacht.
Daher gibt es von mir „nur“ 4 von 5 Hörnchen.