Rezension

Die etwas andere Flucht

Die verbotene Reise - Peter Wensierski

Die verbotene Reise
von Peter Wensierski

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung
Flucht auf Umwegen

Im Sommer 1987 wagen zwei junge Ostberliner aus dem Prenzlauer Berg das große Abenteuer: Bedrängt von den politischen Verhältnissen, fälschen sie eine Einladung und erhalten daraufhin ein Visum für Russland und die Mongolei, Sehnsuchtsorte der beiden Wildnisliebhaber. Aber ihr geheimes Ziel ist das für DDR-Bürger eigentlich unerreichbare China. Von Ulan Bator aus versuchen sie nach Peking zu gelangen, wo sie in der westdeutschen Botschaft Pässe für den Westen bekommen könnten. Mehrmals drohen sie, bei ihrer verbotenen Reise aufzufliegen, aber nach 10.000 Kilometern stehen sie tatsächlich vor dem Botschaftsgebäude. Und können sich doch nicht entscheiden, gemeinsam hineinzugehen ...

Produktinformation
• Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
• Verlag: Deutsche Verlags-Anstalt; Auflage: 2 (3. März 2014)
• Sprache: Deutsch
• ISBN-10: 3421046158
• ISBN-13: 978-3421046154

Über den Autor 
Peter Wensierski, geboren 1954, begann seine Arbeit als Journalist 1979 mit Berichten und Reportagen aus der DDR. Er war damals der jüngste westliche Reisekorrespondent und schrieb für den SPIEGEL und andere Zeitungen. Als Dokumentarfilmer, Reporter und Buchautor berichtete er über die aufkommende Oppositionsbewegung. Seit 1993 arbeitet er beim SPIEGEL im Deutschlandressort. In seinem neuen Buch erzählt er 25 Jahre nach dem Mauerfall die bislang unbekannte Geschichte einer verbotenen Reise, die auch ein Generationenporträt ist.

Meine Meinung:
Dieses Buch schildert eine etwas andere Flucht aus der DDR in den Westen Deutschlands. Der Autor liefert gute Einblicke in das damalige Leben im Arbeiter- und Bauernstaat. Mit Raffinesse und dem Wissen über mögliche Schlupflöcher gelingt es Jens und Marie bis nach China zu reisen und den Fängen der Stasi fast komplett zu entkommen. Selbst die zuvor geplante Reise in die Mongolei war schließlich kein üblicher Urlaubsort für DDR-Bürger. 
Sachlich und dennoch sehr interessant schildert der Autor die Lebensform von Jens und Marie, die Enge, die speziell Jens umfängt und ihn immer mehr stört. Man kam die Stimmung gut nachempfinden. 
Das Buch ist eine gelungene Darstellung des Lebens auf der anderen Seite der Mauer und es hat Spaß gemacht, es zu lesen. Gefallen haben mir auch die abgedruckten Fotos, die Jens auf seinen verschiedenen Reisen gemacht hat. 

Ich gebe die volle Punktzahl.