Rezension

Die etwas andere Hexengeschichte

Strange Magic - Ricky Blau

Strange Magic
von Ricky Blau

Wer sagt eigentlich das Hexen alt und runzelig sein müssen, immer auf Besen fliegen und mithilfe ihres Zauberstabes kleine Kinder in die Falle locken? Richtig, eigentlich keiner, aber wenn man das Wort Hexe in der heutigen Zeit hört, hat man entweder Harry Potter-Charaktere oder eben alte runzlige Weiber im Kopf. Dass es aber noch weit aus mehr Möglichkeiten des Hexen-Daseins gibt, zeigte mir Ricky Blau und das auf sehr einfallsreiche Art. 

 

Sarah ist eine Hexe, doch Sarah war nicht immer Sarah, sondern schlüpfte schon in viele Rollen um ihr Ziel, und zwar in den Himmel zu kommen, zu erreichen. Was sie dafür tun muss? Sie muss dem Teufel Seelen bringen, durch welche sie sich freikaufen kann. Klingt zwar leicht, aber dafür muss sie Menschen finden und in ihnen den kleinen Funken Boshaftigkeit zum Vorschein bringen, damit sie Böses tun. Klingt krass oder? 

 

Ein großer Bestandteil des Buches, war das Spiel mit Himmel und Hölle, welches aber so unterhaltsam erzählt wurde, das ich die alten Vorstellungen davon schnell über Bord warf. Allein die  Erzählungen, wie das Fegefeuer in Gang gehalten wird, hauten mich da schon um. Doch dies war nichts im Gegensatz zu Sarah und ihrer Aufgabe, die sich diesmal als weitaus schwieriger darstellte. Sie landet nämlich bei einer Familie, die ihre Tochter seit einem Jahr vermisst und die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben hatte. Doch irgendetwas stimmte nicht, weswegen Sarah neben dem Hexe sein, nun auch noch zur Detektivin werden musste. Kurz um, ich landete in einem Fantasyroman, mit Krimiaspekten und sehr witzigen Comedy-Einlagen. Machte es Spaß das zu lesen? Ohja!

 

Dies gelang vor allem dadurch, das alle Genre toll ineinander gewoben waren und ich bei emotionalen Szenen auch genau diese mitfühlte. Hier wurde ganz genau darauf geachtet, das diese auch wirkten und man den Moment voll auskostete. Allgemein machte es mir sehr viel Spaß die Welt zu erkunden und die Charaktere des Buches kennenzulernen. Auch hier war man sehr vielfältig, weswegen mir nicht nur Sarah im Kopf blieb, sondern auch alle anderen drum herum. Der wohl unterhaltsamste Faktor war übrigens Sarah´s zugewiesener Leader Sam, der sich in jeden Körper stehlen konnte und somit sehr unterhaltsame Gespräche in die Wege leitete. Bei ihm irritierte mich nur, das es Anfang hieß er helfe ihr bei der letzten Seele nicht, obwohl er schließlich doch immer wieder auftauchte und Tipps verteilte. 

 

Der angesprochene Kriminal-Fall war schließlich ebenso packend und wurde am Ende immer mehr ein Thriller. Man sieht, im Buch war wirklich alles drin. Trotzdem möchte ich anmerken, das mir das Cover nur wenig gefiel. Die Autorin zeigte in den sozialen Medien schon vermehrt ihre Zeichenkunst, welche mir viel besser gefallen hätte, als das aktuelle Bild. Besonders, da der Zweit-Titel des Buches nur von Nahen lesbar ist. Hier hätte es vielleicht einen weniger schnörkelige Schriftart getan.  Trotzdem genoss ich das Buch und bin sehr froh es bekommen zu haben, denn ansonsten wäre mir eine geniale Story durch die Finger gegangen. 

 

Mein Fazit

 

Selten hat mich ein Buch so mit seinem Inhalt so überrascht wie dieses. Tolle Charaktere, eine fesselnde Story und ein wilder Genre-Mix erschufen eine Welt, die ich bisher nirgends so zu lesen bekam. Wenn ich jetzt das Wort Hexe irgendwo lese, werde ich wohl stets an Sarah denken müssen, oder Monica, oder Helena, oder Elinor oder wie Sarah noch alles hieß. Absolut magisch.