Rezension

Die etwas anderen Vampire

Dhampir - Halbblut - Barb Hendee, J. C. Hendee

Dhampir - Halbblut
von Barb Hendee J. C. Hendee

Kaum beginnt man mit dem Lesen, ist man schon mittendrin im Geschehen. Es beginnt spannend und bleibt auch spannend, die Geschichte gönnt dem Leser und den Protagonisten kaum eine Pause. Zum Einen liegt dies natürlich daran, dass ständig etwas passiert, viele Kämpfe werden gefochten. Zum Anderen weiß der Leser aber auch kaum mehr, als Magiere und Leesil selbst.
In meinen Augen stört das kein bisschen, im Gegenteil, ich finde es sehr willkommen, mal wieder einfach nur mutmaßen zu können und genauso ahnungslos wie die Protagonisten zu sein.
Erst nach und nach wird alles ein wenig klarer und verständlicher für den Leser und die Helden der Geschichte.. wobei.. Helden? Nein, eigentlich sind Magiere und Leesil alles Andere als Helden, wenn auch nicht die Bösen.
Die Linien zwischen Gut und Böse verwischen in diesem Buch doch extrem, hier gibt es nicht nur Schwarz und Weiß. Wer überhaupt böse ist, lässt sich wenn überhaupt erst am Ende des Buches vermuten.

Die Charaktere gestalten sich fast durch die Bahn als sehr interessant. Keiner lässt sich in eine Schublade quetschen oder macht den Leser mit perfektem Verhalten wahnsinnig.
Magiere spielt gerne die Unnahbare, Kalte, auch der Leser erhascht in diesem Band nur schwer einen Blick hinter die Fassade.  Leesil ist ein Halbelf mit einem .. kleinen Alkoholproblem, ohne seinen Wein findet er keinen Schlaf. Am Tage ist er dafür meistens aber nüchtern. Trotz seiner Vergangenheit schafft er es immer wieder, den heiteren zu Spielen und lockert viele Momente auf.
Chap, der treue Wolfshund, ist ein sehr interessanter Charakter. Hinter ihm scheint deutlich mehr zu stecken als "nur" ein Hund.
Auch die Vampire waren mir nicht unsymphatisch mit ihrem Wesen und ihren Geschichten. Zu viel möchte ich an dieser Stelle aber auch garnicht verraten. Am symphatischsten war mir auf jeden Fall Teesha, der Vampirin. Mit ihr konnte ich am meisten mitfühlen.

Was mich zu einem wichtigen Punkt bringt: als Leser erlebt man sowohl das Geschehen bei Leesil und Magiere, als auch bei den Vampiren mit. Man darf auf beiden Seiten einen Blick auf Alltag, Ängste, Gefühle und Vergangenheit werfen. Auch in Kampfszenen wird gerne mal gewechselt. Das gefiel mir extrem gut, der einzige Nachteil der daraus entstehen könnte (und so ging es mir ein wenig) ist, dass man sich einfach mit niemandem direkt verbunden sehen kann. Den Aspekt würde ich aber eher als neutral einordnen, denn so kann man die Geschichte im Ganzen erleben und nicht nur einseitig, wie es in vielen anderen Geschichten der Fall ist.
Der Schreibstil ist angenehm. Nicht zu hochgestochen und komplex, aber auch nicht langweilig.

Ich persönlich bin schon in erwartungsvoller Vorfreude auf die nächsten Bände, die auch schon bereitstehen.

Fazit