Rezension

die Farben des Feuers - hat Unterhaltungswert

Die Farben des Feuers - Pierre Lemaitre

Die Farben des Feuers
von Pierre Lemaitre

Bewertet mit 4 Sternen

Ein unglaubliches Buch, das ich als Schauspiel gesehen habe, das mich in der ersten Hälfte total verblüfft hat, in der zweiten aber zu konstruiert und glatt war.

Die Farben des Feuers, von Pierre Lemaitre

 

Cover:

Diese trübe Stimmung und der nostalgische Flair gefallen mir gut und passen gut zum Buch.

 

Inhalt:

Bei der Beerdigung des Chefs des mächtigen Bankimperiums Péricourt, schlägt das Schicksal erstmals zu.

Die Alleinerbin Madeleine ist geschockt und wie gelähmt, so dass sie sich für geschäftliche Angelegenheiten keine Zeit nimmt.

Dies rächt sich und bald ist sie ruiniert und steht mit nichts in den Händen da.

Doch Madeleine dreht den Spieß kurzerhand um und nimmt nach und nach an allen grausame Rache.

 

Meine Meinung:

Eine unglaubliche Geschichte.

In den Schreibstil musste ich mich erst ein bisschen einlesen, ich empfand ihn als recht steif, was aber der damaligen Zeit finde ich sehr gut entspricht.

Es gibt einen Erzähler (der z.B. auch den Leser direkt anspricht) , der aber nie benannt wird, oder bei dem wir erkennen wie er zur Geschichte steht. Am Ende des Buches ist er für mich quasi der “Theaterregisseur“.

 

Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt.

Erstens der Untergang von Madeleine, zweitens ihre Rache.

Ab dem zweiten Teil fühlte ich mich wie in einem Theater.

Alles ist bis ins kleines inszeniert, ich weiß genau es wurde erfunden und wird gespielt, hat aber nichts mit der Realität zu tun. Denn auf der einen Seite läuft alles und für die Gegner (die doch auch nicht doof sind), läuft nichts mehr.

Ab hier wurde es mir zu aufgesetzt, zu konstruiert, zu glatt und too much.

Meine anfängliche Begeisterung begann zu bröckeln.

 

Nichts desto trotz, werden wir einige Male total überrascht, vor allem zum Ende der ersten Teils.

 

Wir erleben eine Gesellschaft in der es um unter anderem fast nur um Korruption, Gier nach Macht und Geld, Neid, Manipulation und Rache geht.

Dann werden unglaublich viel andere  gesellschaftliche Themen angesprochen: berufliche Stellung, sexueller Missbrauch, Pressefreiheit, bzw. Missbrauch, irreführende Werbung, Schweizer Nummernkonten, um nur einige zu nennen.

Das erstarken des Naziregimes im nachbarlichen Deutschland nicht zu vergessen.

 

Autor:

Pierre Lemaitre, 1951 in Paris geboren, ist Autor mehrerer  preisgekrönter Romane  und Kriminalromane.

 

Mein Fazit:

Ein unglaubliches Buch, das ich als Schauspiel gesehen habe, das mich in der ersten Hälfte total verblüfft hat, in der zweiten aber zu konstruiert und glatt war.

Durch seine Vielfalt: Gesellschaftskritisch, menschliche Abgründe und Krimi, hat es mich trotzdem gut unterhalten.

Deshalb von mir 4 Sterne.