Rezension

Die ferne Hoffnung - der Vergangenheit auf der Spur … schau nach vorn ♥

Das Haus des Glücks - Yvonne Winkler

Das Haus des Glücks
von Yvonne Winkler

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Das Haus des Glücks" von der Autorin Yvonne Winkler beginnt mit einem samoanischen Märchen.

Hamburg, im November 2008. Hier lebt Julias Großmutter Lotte und jeden Dienstag vormittag war "Omatag". Mit ihr konnte Julia reden. Dass die 34jährige Julia etwas bedrückt, das sah Oma Lotte am heutigen Tag sofort. Julia erzählt ihr, dass sie gern wieder ihr Medizinstudium aufnehmen möchte. Nur Haushalt, die drei Kinder, Mann, das befriedigte sie nicht mehr. Da bekommt sie das Tagebuch von ihrer Ururgrußmutter Victoria, zu deren Zeit es den Frauen in Deutschland unmöglich war, Medizin zu studieren. Und genau wie Julia war es Victorias Traum.
In wechselnden Abschnitten erzählt die Autorin die Geschichte um zwei Frauen, die um ihren Traum kämpfen müssen. Hierbei hebt sich besonders Victoria in der Geschichte hervor. Diese ließ sich in nichts beirren, auch nicht als es sie aus persönlichen Gründen in die ferne Südsee verschlägt, nach Samoa. Es muss wohl in den Genen der Familie liegen, dieser Wunsch Ärztin zu werden. Und so ganz nebenbei erfährt Julia, dass die Familie aus Samoa stammt. Auch sie war dort geboren. Nunmehr steht fest, dass sie nach Samoa reisen wird, um die Wurzeln ihrer Vorfahren zu finden. Trotz aller Widerstände für ihre weitere berufliche Zukunft wird Julia von ihrem Mann Marco begleitet.
Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. Es finden sich etliche Gleichheiten beider Frauen. Dass Victoria definitiv die interessante Geschichte zu erzählen hat, wird schnell klar. Ist es doch der Ursprung zum "Haus des Glücks" auf Samoa. Was ebenfalls interessant ist, das die geschichtlichen Ereignisse des 19. Jh. eine Rolle spielen, wo es um die Macht in der Südsee geht.

So toll die Geschichte ist, so störend war der Druck und die andere Schrift von Victorias Aufzeichnungen. Es war wie Bordschwellen auf der Straße, um flüssig vorwärts zu kommen. Ein echter Störfaktor.
"Das Haus des Glücks", auch wenn der Roman schon etwas länger auf dem Buchmarkt ist, die Geschichte lohnt sich allemal zu lesen. Gerade weil das Thema um die Gleichstellung der Frauen vor über 100 Jahren aktuell ist und in vielen anderen Romanen Beachtung findet. Einen Punkt muss ich allerdings abziehen aufgrund der vorgenannten Kritik.