Rezension

Die Flut spaltet die Menschen!

Zwischen uns die Flut - Eva Moraal

Zwischen uns die Flut
von Eva Moraal

Bewertet mit 4 Sternen

Nach einer Überschwemmung werden die Menschen in zwei Gruppen geteilt: die Nassen und die Trockenen. Nina, die Tochter des Gouverneurs gehört den reichen Trocknen an während der Junge Max der Unterschicht, den Nassen angehört. Unter einem Decknamen besucht Nina eine Schule und kommt dort den unnahbaren Max näher, langsam verlieben sich die beiden ineinander. Dabei weiß Max allerdings nicht wer Nina wirklich ist und sie weiß nicht dass sein verstorbener Vater Mitglieder bei der NATU, einer Terrororganisation war und sein Bruder auf Rache aus ist. Als er dann Nina's wahre Identität erfährt, beschließt er sich auf die Seite seines Bruders zu stellen und Nina zu entführen um ihrem Vater ein Ultimatum zu stellen.

Für mich sind bei Dystopien die Hintergrundinformationen sehr wichtig, aber leider bleibt die Geschichte über die Überschwemmung und der Stadt leider sehr im Schatten. Es wäre schön gewesen etwas mehr darüber zu erfahren. Man wird als Leser ins kalte Wasser geworfen und muss sich einen Großteil selbst zusammen reimen, die "Aufklärung" erfolgt meiner Meinung nach ein wenig zu spät.

Gleichzeitig ein großes Plus und auch eine Schwachstelle: die Protagonisten.
Während Max, der Rebell der einfach nicht stillsitzen kann, mich durch seine großen inneren Kämpfe mit sich selbst und interessanten Wandlungen sehr überzeugen konnte, war ich von Nina eher genervt. Sie jammert die ganze Zeit herum und springt einfach nicht über ihren Schatten. In diesem Buch musste sie sehr viel durchmachen, doch ihre Entwicklung erfolgte zuerst gar nicht und dann viel zu rasch um für mich realistisch zu wirken. Zwar hat sie mich am Ende doch überrascht, aber richtig ans Herz gewachsen ist mir die blasse, farblose Protagonistin nicht.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen! Er ist sehr flüssig zu lesen und besonders an den Kapitelenden hat die Autorin immer sehr schöne Abschlüsse gefunden. Abwechselnd verfolgt man das Geschehen aus der Sicht von Max und Nina, wobei mir Max Sicht eindeutig besser gefallen hat.

Fazit:
Nach einem mittelmässigen Anfang baut sich die Geschichte immer mehr auf und konnte mich am Ende dann schließlich überzeugen!