Rezension

Die Frau, die sich selbst auf die Welt brachte

Heimat muss man selber machen - Sina Trinkwalder

Heimat muss man selber machen
von Sina Trinkwalder

Bewertet mit 4 Sternen

Sina Trinkwalder hat sich systematisch hochgearbeitet und kann nun ein erfolgreiches Unternehmen ihr eigen nennen. In diesem, sollen sich die Mitarbeiter aufgehoben fühlen. Trinkwalder, die in ihrer Kindheit und Jugend viel hin und her geschoben wurde, fühlte sich lange Zeit nirgendwo wirklich zuhause. Erst, als sie begriff dass die eigenen inneren Ressourcen ihr Halt und Struktur geben können, hat sie ein Zuhause gefunden - das innere Zuhause. Gerne möchte die Autorin ihren MitarbeiterInnen das Gefühl von Zugehörigkeit vermitteln und vor allem Achtung entgegenbringen. Es liest sich so, als wäre ihre Firma für alle gleichermaßen ein Ort, in dem man sich wie in einem Zuhause fühlen kann. So scheint es, als hätte Frau Trinkwalder ihren eigenen innigen Wunsch nach Zugehörigkeit verwirklicht. Da liegt die Messlatte freilich sehr hoch. Denn nicht jeder Unternehmer, will auf emotionaler Ebene seine Angestellten auf die nahezu gleiche Stufe stellen, wie er selbst steht. Doch kann es, wie es als Beispiel hier im Buch steht, wesentlich humaner zugehen, als man dies in der derzeitigen Wirtschaft beobachten kann. "Heimat selber machen" gelingt daher nur, wenn man die Augen und Ohren offen hält, sein Gegenüber als Mensch wahrnimmt und nicht als Rädchen im Getriebe. Es ist nur leider mühsam, beim Lesen, die Gefühle der Autorin von sachlichen Informationen zu trennen. So springt sie hin und her, zwischen Erinnerungen, Begebenheiten und dem Konzept welches sie verfolgt. Trotzdem hat sich mir die Grundbotschaft in dem Buch erschlossen - solidarisches Verhalten in der Gesellschaft und das Vertrauen in die Mitmenschen, könnten soviel bewegen. Die Frage ist nur, wen dieses Buch inspirieren wird und ob diese Zeilen diejenigen erreichen, die dass Ruder gewissermaßen in der Hand haben. Es bleibt zu hoffen, dass zukünftige Unternehmer nicht nur den maximalen Gewinn vor Augen haben, sondern erkennen, dass an jedem  Erfolg ganz viele Menschen beteiligt sind. So sollten diese auch Teilhabe genießen. Sina Trinkwalder wirkt auf mich wie eine Frau, die erfolgreich sein will. Ob sie in "Heimat muss man selber machen" dem Leser vermitteln will, was ihr persönlich wichtig ist oder ob sie eine Grundidee zur Verbesserung der Wirtschaftlichen Verhältnisse von Angestellten propagieren möchte ist aus meiner Sicht nichts was sich gegenseitig ausschließt. Ich finde man kann sich hier inspirieren lassen, seine eigene Sicht auf die Dinge zu verändern und damit vielleicht ein klein wenig dazu beitragen, dass die Welt etwas besser wird.