Rezension

Die Frauen von Salaga

Die Frauen von Salaga - Ayesha Harruna Attah

Die Frauen von Salaga
von Ayesha Harruna Attah

Bewertet mit 3 Sternen

Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein: Wurche ist eine Königstochter, Aminah die Tochter eines einfachen Händlers. Doch das Schicksal hat es mit beiden nicht gut gemeint, denn sie werden aus ihrem Zuhause gerissen. Im Ghana des 19ten Jahrhunderts haben Frauen nicht viel zu melden, egal aus welcher Herkunft.

In letzter Zeit habe ich immer mehr Romane gelesen, deren Handlung in Afrika angesiedelt ist. „Die Frauen von Salaga“ schienen in mein Beuteschema zu passen, und so war ich sehr auf die Lektüre gespannt. Das geschilderte Geschehen ist tragisch, doch die Autorin schafft es überhaupt nicht entsprechende Emotionen bei mir zu wecken. Das lag auch am sehr einfachen Erzählstil; sehr kurze Sätze, alles recht seicht gehalten. Das hat mir ein bisschen die Story vermiest, die ansonsten durchaus Potential gehabt hätte. Aminah fand ich als Hauptfigur etwas gelungener, ihr Charakter ist greifbarer und man kann ihr Denken und Handeln besser nachvollziehen. Wurche ist unnahbar, die Veränderungen, die sie durchläuft fand ich nicht immer stimmig. Ansonsten gab es noch allerlei völlig austauschbare Nebenfiguren, die die Handlung mehr schlecht als recht bevölkert haben. Ich hätte mir außerdem etwas mehr Überblick über gesellschaftliche und historische Hintergründe gewünscht; da mir zu dieser Epoche Infos fehlen, spielte die Geschichte für mich im luftleeren Raum. Stände es nicht im Klappentext, ich wüsste noch nicht einmal wann die Handlung angesiedelt ist. Apropos Klappentext: die angedeutete Liebesgeschichte ist bei weitem nicht so dominierend wie erwartet. Ich fand das gut, wer allerdings eine Lovestory vor historischem Hintergrund erhofft, der wird enttäuscht sein. Insgesamt fand ich „Die Frauen von Salaga“ nicht völlig verkehrt, die Story ist aber doch hinter meinen Erwartungen zurück geblieben.