Rezension

Die Geburt der wissenschaftlichen Logik

Sternstunden der Wissenschaft. Eine Erfolgsgeschichte des Denkens -

Sternstunden der Wissenschaft. Eine Erfolgsgeschichte des Denkens
von Lars Jaeger

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Nach dem tiefdunklen europäischen Mittelalter beginnt eine der bedeu­ten­dsten Entwick­lungen in der Geistes­geschichte, ja in der Mensch­heits­geschichte: Eine neue Art zu denken entsteht, und mit ihr zieht ein immer größer wer­dendes Wissen über die Zusam­men­hänge der Welt in die Köpfe der Men­schen ein. Klug wie mit­reißend beschreibt Lars Jaeger in seinem neu­esten Werk, wie natur­wissen­schaft­liche Erkennt­nisse und techno­logische Errungen­schaften die euro­päische und die Welt­geschichte in den ver­gangenen 500 Jahren fast revo­lutionär verän­dert haben. Er nimmt dabei bedeut­same wie all­tägliche Gescheh­nisse der Zeit in den Blick und bindet span­nende Anek­doten aus dem Leben jener Denker ein, die Europa in die Moderne führten. Dabei wird schnell klar: Der Auf­stieg des Abend­landes zur wissen­schaft­lichen Vor­macht, der Sieges­zug der Wissen­schaften geht einher mit der Heraus­bildung von vier ent­schei­denden intel­lektuellen Tugen­den, die heute und in Zukunft Grund­lage unseres ratio­nalen Denkens sind und die es zu vertei­digen gilt. Eine Erfolgs­geschichte des Den­kens, wie sie leben­diger und span­nender nicht erzählt werden könnte – und dies mit über­raschend aktuellen Bezügen.

 

Rezension:

Dass die Grundlagen vieler Wissensdisziplinen bis in die Antike zurück­reichen, dürfte vielen noch aus der Schule bekannt sein. Ebenso, dass ein erheb­licher Teil dieses Wissens im Mittel­alter ‚ver­loren‘ ging – zumin­dest in der euro­päisch-christ­lichen Kultur. Aber woran lag und liegt es, dass die arabi­sche Kultur in dieser in Europa so ‚dunklen‘ Zeit das antike Wissen bewahrte, wäh­rend dieser Kultur­kreis in der heu­tigen Zeit kaum eine Rolle in den Natur­wissen­schaften spielt? Und wieso nahm die natur­wissen­schaft­liche For­schung und deren prak­tische Anwen­dung in Europa dann ‚plötzlich‘ so einen dyna­mischen Auf­schwung?

Allen diesen Fragen geht Lars Jaeger in diesem Buch nach. Dabei deckt er über­raschende Zusam­men­hänge auf. Auch wenn ein Groß­teil der ein­zelnen Fakten einem natur­wissen­schaft­lich/tech­nisch interes­siertem Leser zumin­dest in den Grund­zügen bekannt sein dürfte, sind es speziell diese Zusam­men­hänge und aufge­zeigten Abhängig­keiten, die viele doch über­raschen dürften.

Der Autor bereitet die Entstehung der heutigen wissenschaftlichen Denk­weise in einer leicht ver­ständ­lichen Sprache auf. Ein paar natur­wissen­schaft­liche Vor­kennt­nisse dürften aller­dings nicht schaden, um ihm überall folgen zu können.

 

Fazit:

Nicht das Wissen an ich, sondern die Kulturgeschichte des modernen wissen­schaft­lichen Denkens stehen im Fokus dieses Buches.

 

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