Rezension

Die Gefährten des Siegels

Das gefälschte Siegel - Maja Ilisch

Das gefälschte Siegel
von Maja Ilisch

Bewertet mit 3 Sternen

Prinz Tymur war schon als Kind ein seltsamer Kerl, der unbedingt Dinge tun musste, die eigentlich verboten waren. Zum Beispiel die steinernen Wächter stören, zu denen Lorcan gehört, der mehr Zuneigung zu Tymur verspürt, als ihm eigentlich zusteht. Dann ist da noch der versoffene, heruntergekommene, aber einstmals geniale Fälscher Kevron und die junge Magierin Enidin. Diese vier haben eine klassische Heldenreise vor sich, denn sie müssen herausfinden, ob das Siegel, in das vor langer Zeit ein Dämon eingesperrt war, noch intakt ist oder nicht und dafür müssen die Zauberin von Alfeyn aufsuchen, das geheimnisumwitterte Nebelvolk.

Der Einstieg war fesselnd und man merkt auch gleich, dass es keine Helden im Sinne von edel, gut und immer bereit, das Richtige zu tun, ist. Mir gefiel der etwas undurchsichtige, ewig plappernde Prinz mit der eigenen Agenda, der ständig trunkene Fälscher mit schwerer Vergangenheit, der "junge" Wächter, der sich Gefühle erlaubte und die Magierin, die anfangs so frisch daherkam. Das Problem mit dieser Art von Fantasy ist, dass wir nicht mehr in der Zeit von Tolkien leben, und was bei ihm noch klassisch wirkte, ist jetzt einfach nur langatmig. Dieses Buch wurde immer zäher, weil auch nicht wirklich was voranging, ständig die Reibereien der einzelnen "Gefährten", dazu die Verliebtheit, die besser zu einem Jugendbuch gepasst hätte. So gab es zwar zum Ende hin einen krassen Cliffhanger, der auch neugierig gemacht hat, aber meine ursprüngliche Begeisterung ist ziemlich verhallt.

Kommentare

lex kommentierte am 15. März 2019 um 17:37

Aus ähnlichen Gründen hatte ich vor einer Weile "Die Spiegel von Kettlewood Hall" abgebrochen... fing gut an, ließ stark nach. Mann, du liest ja zurzeit im Akkord.

E-möbe kommentierte am 15. März 2019 um 18:29

Ich rezensiere eher im Akkord. Stella ist schon eine Weile her, mit dem Siegel bin ich gestern fertiggeworden. Und beides so Bücher, bei denen man nicht weiß, wie man sie am besten rezensiert. Nicht wirklich schlecht, aber irgendwie ... enttäuschend. Oder zu viel erwartet.

Morgen gibt's eine Rezension von Witchmark, das ist mal wieder ein Buch, das sich lohnt. Sehr anders, sehr cool.

lex kommentierte am 16. März 2019 um 01:05

Bin gespannt!