Rezension

Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westens

Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westens - J. Ryan Stradal

Die Geheimnisse der Küche des Mittleren Westens
von J. Ryan Stradal

Bewertet mit 4.5 Sternen

Aus dem kleinen chiliverrückten Mädchen Eva, das bei Tante und Onkel aufwächst, wird einmal eine unglaublich begabte Köchin werden. Doch der Weg vom Kinderzimmer in die großen Küchen ist ein weiter, bunter, aber auch steiniger Weg. Ryan Stradal nimmt uns mit auf diese kulinarische Reise, lässt uns Evas Leben durch die Augen anderer sehen. Egal ob das ihr Vater, die Cousine oder ein heimlicher Verehrer ist, alle haben ihre ganz eigene Sicht auf Eva, kennen sie mal besser, mal schlechter. Diese Erzählweise fand ich sehr außergewöhnlich und spannend, lernt man Eva doch nicht von „Innen“ kennen, sondern muss sich erst puzzleähnlich ein Gesamtbild von ihr machen. Dementsprechend fällt es etwas schwer sie als Hauptperson zu betrachten, jeder Erzähler ist in seinem Kapitel seine eigene Hauptperson, während Eva z.T. nur als Nebenfigur auftaucht. Trotzdem mochte ich sie. Diese epidsodenhafte Erzählung macht dem Leser die Orientierung manchmal etwas schwer, v.a. wenn man das Buch nicht relativ zügig lesen kann.

Stradal hat jedoch nicht nur Evas Leben in den Mittelpunkt seiner Erzählung gestellt, sondern die Liebe zum Kochen und die Blüten, die aktuelle Foodtrends der letzten Jahre so treiben. Garniert wird alles stilecht mit schönen Rezepten, die sich hervorragend in die Geschichte einbinden. Sowohl thematisch, als auch erzählerisch hat Stradal hier voll meinen Geschmack getroffen.

Fazit: Stradals Buch ist irgendwie anders, jedoch verdammt lecker und sehr unterhaltsam zu lesen.