Rezension

Die Geheimnisse der menschlichen Herzen

Ich wollte nur, dass du noch weißt ...
von Emily Trunko

Bewertet mit 5 Sternen

"Ich wollte nur, dass du noch weißt" - Meine Meinung

Es gibt Geheimnisse, Wünsche, Ängste oder Gedanken, die sich keiner getraut auszusprechen. Dankbarkeit, Liebe, Verrat, Verlust - wie schwer ist es doch, sie auszusprechen. Und manchmal, wenn keiner mehr zuzuhören vermag oder es niemanden gibt, der einen verstehen könnte, dann helfen nur noch Wörter auf Papier, Briefe, die nie abgeschickt werden.

Emily Trunko hat mit ihrer Zusammenstellung dieser Briefe auf ihrem tumblr-Blog etwas wunderbares angestoßen. Denn wenn die Briefe auch nie bei ihrem Empfänger ankommen - oder manchmal vielleicht doch -, dann können andere Menschen sie lesen und verstehen. Wer nicht mit seinen Gefühle zurecht kommt, kann dort nach Hilfe und Verständnis suchen. Wer sich bei Bekannten nicht auszusprechen wagt, was er denkt, braucht sich bei einer Online-Community keine Sorgen um seine Identität machen.

Und mit diesem Buch, hat die 16-jährige Amerikanerin diese Briefe noch einmal realer gemacht. Mit wundervollen Illustrationen und Schriften, hat sie einige der tausend Briefe greifbar gemacht - auch für Menschen, die noch nie in einer der beschriebenen Situationen waren, sind die Texte herzzerreißend. Die Idee ist einzigartig und doch so simpel. Menschen öffnen unter dem Deckmantel der Anonymität ihre Herzen und versuchen endlich das auszusprechen, was sie denken und fühlen. Noch nie waren die Gefühle von fremden Menschen so nahe. Noch nie fühlte man sich mit fremden Menschen so verbunden, deren Namen man noch nicht einmal kennt.

Für eine solch großartige Idee, gehört Emily Trunkos Blog zurecht zu einem der Besten der Welt. Wessen Augen bei diesen Briefen trocken bleibt, scheint kein Herz zu haben.