Rezension

Die Geheimnisse der Nordsee

Aquarius - Thomas Finn

Aquarius
von Thomas Finn

Bewertet mit 3 Sternen

Bei den Bergungsarbeiten an einer alten Seemine, entgeht Jens Ahrens durch pures Glück der Explosion derselbigen. Doch findet er sich, als er das Bewusstsein erlangt, in einem Keller wieder, gefesselt und unter Drogen gesetzt, zusammen mit anderen gefangenen Männern. Zwar kann er sich befreien, doch brennt nach seiner Flucht das Haus ab. Durch Zufall kommt er nach Egirsholm, wo er bald herausfindet, dass dort ungeklärte Morde stattfinden. Die Toten sind ertrunken, jedoch auf ungewöhnliche Weise. Sie ertrinken in Telefonzellen, auf der Landstraße oder im Wohnzimmer ihres Hauses. Schnell stößt er auf einen Zusammenhang zwischen seiner Gefangennahme und den Toten. Zusammen mit der Polizistin Meike geht er den Ursachen auf den Grund und stößt dabei auf ein gut gehütetes Geheimnis, das so alt ist, wie das Meer.

 

Mit "Dark Wood" hat mich der Autor schon fesseln können. Nun habe ich mir einen weiteren Thriller herausgesucht. "Aquarius" führt uns ans Meer, genauer gesagt an die Nordsee. Geheimnisvoll und wild, genau richtig für eine Geschichte mit ungewöhnlichen Vorgängen.

 

Der Protagonist Jens wirkt sehr sympathisch, hat jedoch eine sehr forsche Art an sich. Wenn er sich etwas in den Kopf setzt, drückt er dies auch durch und greift dabei auch zu unlauteren Mitteln. So kommt er fast immer zu seinem gesteckten Ziel, wenn ihm nicht gerade Steine in den Weg gelegt werden.

Weiter muss Jens auf seine inneren Signale hören und merkt dabei, dass etwas nicht stimmt. Doch zuordnen kann er dies alles noch nicht so richtig. Erst gegen Ende versteht er die Zusammenhänge.

Da der Autor bekanntlich fantastische Elemente in seine Romane einbaut, darf man sich auf eine schöne, wenn auch gleichsam tödliche Legende freuen.

 

Dabei finde ich die Herangehensweise an das Thema sehr gelungen. Der Autor mischt aber auch wahre Elemente mit ein. So z B. das versunkene Rungholt, das bei der Marcellusflut im Jahre 1362 vollständig zerstört wurde.

(Fussnote Meggie: Von Rungholt las ich schon vor kurzem in dem historischen Roman "Die Flöte von Rungholt" von Gerit Bertram.)

 

Der Roman überrascht mit einigen Wendungen, doch waren auch manche Längen eingebaut. Manche Szenen waren mir nicht schlüssig genug und in meinem Augen auch unnötig.. 

Die ganzen Verwicklungen waren teilweise auch etwas unübersichtlich.

 

Das Ende hat aber alles wieder wett gemacht. Durch kluge Entscheidungen und geschickte Vermischung von Wahrheit und Fiktion, ist man fast gewillt, die Fantasie zur Wahrheit zu erklären. Die Nordsee werde ich nun teilweise mit anderen Augen sehen.

 

Die weiteren Romane des Autors werde ich nun auch in die engere Auswahl nehmen, da mich der Schreibstil des Autors sehr fesselt.

 

Fazit:

Das Meer und seine tiefen Geheimnisse.