Rezension

Die Geister der Vergangenheit

Du und ich und tausend Sterne über uns
von Rowan Coleman

Bewertet mit 4 Sternen

Nach einem Flugzeugabsturz ist Trus Ehemann Abe vermisst. Tru zieht mit ihrem kleinen Sohn zu ihrer Mutter nach Ponden Hall, das Familienanwesen voller Geschichten. Als sie Abe heiratete, hat sie das Haus im Streit verlassen und ist nicht zurückgekehrt. Wird sie jetzt mit ihrer Mutter auskommen?

Dies war der erste Roman, den ich von Rowan Coleman gelesen habe. Aber was für ein Buch! Die Geschichte ist traurig und ergreifend, aber auch voller Hoffnung und Liebe. Tru und ihr Sohn sind so liebenswert und auch Trus Mutter ist nach anfänglichem Fehlverhalten gar nicht so schlimm. Sie ist eine einsame Frau, die ihre Gefühle ihrer Tochter gegenüber nie richtig zeigen konnte. Umso mehr liebt sie ihren kleinen Enkelsohn.

Das Haus ist wirklich voller alter Geschichten – und die lässt es alle raus, nachdem Tru und Will eingezogen sind. Es spukt nämlich gewaltig in den alten Mauern – das ist gruselig, aber auch spannend, denn das Haus gibt die Geschichte einer jungen Frau frei, die um 1650 in Ponden lebte. Und was für eine tragische Lebensgeschichte das ist.

Das Buch wird in verschiedenen Ebenen erzählt. Zum einen die Geschichte von Tru, ihrem Sohn und ihrer Mutter, dann in Rückblenden die Geschichte von Tru und Abe und zuletzt die Lebensgeschichte von Alice aus 1650. Das ist sehr gut gemacht und hält die Spannung aufrecht.

Insgesamt hat mich das Buch sehr überrascht. Es ist traurig, hoffnungsvoll und spannend und als Leser will man unbedingt wissen, was vor langer Zeit in Ponden Hall passiert ist und was es mit Alice auf sich hat. Nicht gebraucht hätte ich den Bezug zu den Bronte-Geschwistern, der auch noch eine Rolle im Buch spielt. Das war mir irgendwie zu viel. Ansonsten eine tolle Geschichte, die ich gerne weiterempfehle!