Rezension

Die Geister mögen das nicht

Hinter diesen Türen -

Hinter diesen Türen
von Ruth Ware

Zum Inhalt:

Eine junge Frau schreibt an einen Rechtsanwalt, weil sie zu Unrecht des Mordes an einem Kind beschuldigt wird. Sie wurde als Kindermädchen von einem reichen Architektenpaar für deren vier Töchter engagiert, welches sich in der schottischen Einöde ein Traumhaus mit Smart-Steuerung gebaut hat. Ein wunderbarer Job mit einem exorbitanten Gehalt. Seltsam nur, dass die Vorgängerinnen so schnell das Handtuch geworfen haben. Und dann passieren auch ihr unerklärliche Dinge und die Kinder verhalten sich äußerst merkwürdig und teilen ihr mit „Die Geister mögen das nicht“.

Mein Eindruck:

Ruth Ware hat bis ein paar Seiten vor Schluss eine wunderbar spannende Geschichte entwickelt, die man nicht aus der Hand zu nehmen vermag. Sie baut interessante Wendungen ein, die Angst der Protagonistin ist spürbar, die Leser/innen wünschen sich, dass der angeschriebene Star-Anwalt der Delinquentin zu ihrem Recht verhilft. Doch dann überrascht die Autorin mit einem Schluss, der einen absolut sprachlos vor diesem Ende sitzen lässt. Und dadurch setzt das Gehirn wieder ein und man denkt sich: Warum verhalten sich sämtliche Erwachsenen entweder selten dämlich oder so undurchsichtig wie in einem Daphne du Maurier Thriller? Und ist es wirklich möglich, in einem so ausdifferenziert überwachten Haus die Taten auszuführen, die zu den dauernden Kindermädchen-Wechseln, zur Traumatisierung der Kinder und letztendlich zum Tod des Mädchens geführt haben? Nein, ist es nicht und das führt die ganze, konstruierte Geschichte letztendlich ad Absurdum. Wohlgemerkt, - wäre das Ende nicht so hanebüchen und unbefriedigend, würde man einfach über diese Umstände hinwegsehen, denn Ruth Ware schreibt eindringlich und nimmt einen dadurch gefangen. Aber so bleiben nur 3 von 5 Sternen für eine grandiose Enttäuschung zum Schluss.

Mein Fazit:

Als Tiger gesprungen, um als Bettvorleger zu enden