Rezension

Die Geschehnisse der Parallelwelten

Ein Tag im März - Jessica Thompson

Ein Tag im März
von Jessica Thompson

Bewertet mit 5 Sternen

Verlagsbeschreibung:

Adam ist jedes Mal nervös, wenn er die schöne Unbekannte an Tisch zehn bedienen muss. Die junge Frau kommt täglich in sein Café, bestellt einen koffeinfreien Latte mit einem Stück Zucker, sitzt stundenlang dort und sieht mit unfassbarer Traurigkeit zu, wie die Welt an ihr vorbeizieht. Was Adam nicht weiß: Bryony hat einen schlimmen Verlust erlitten, denn sie hat Max, den Menschen, den sie am meisten liebte, durch einen tragischen Unfall verloren. Ein einziger Augenblick an einem milden Frühlingsabend im März hat ihr Leben für immer verändert. Um ins Leben zurückzufinden, braucht sie die Kraft, verzeihen zu können – und die Liebe eines Menschen ...

 

== Meine Leseerfahrungen: ==

 

Das Buch beginnt komplett über einen Tag im März und berichtet, was an diesem Tag alles geschehen ist. Nicht einer Person, sondern eben mehr oder weniger gleichzeitig verschiedenen Personen, die einem alle sehr sehr unterschiedlich vorkommen. Je mehr man abe rliest, vermischen sich deren Geschichten und Erlebnisse miteinander und was anfänglich wie viele kleine unabgeshclossene Kurzgeschichten wirkt, ergibt später, eine komplette Geschichte, in der eben mehrer Personen eine Rolle spielen.

Als ich zu lesen begann, dachte ich im ersten Kapitel, denn ich wusste ja gar nicht, was mich von diesem Buch erwartet: "Oh, eine Liebesgeschichte!" Bei lesen des 2. Kapitels dann: "Oh, ein Mordfall, also ein Kriminalroman!"

Dem aufmerksamen Leser der Kapitelüberschriften fällt auf, dass sie Zeitsprünge chronologisch ganz schön durcheinander gewirbelt werden. Da der Titel des Buches ja auch "Ein Tag im März" heißt, wissen wir nun auch warum, weil hier Parallelwelten geschaffen werden, was alles an diesem einen Tag im Märze, bei unterschiedlichen Personen in deren Leben völlig aus dem Ruder läuft. Den englischen Originaltitel: " Three Little Words" find eich dann weniger passend, als den übersetzten.

Kapitel 1 spielt am 1. April 2009 um 13 Uhr
Kapitel 2 spielt am 12. März 2009 um 23.30 Uhr
Kapitel 3 spielt am 12. März 2009 um 22.30 Uhr
Kapitel 4 spielt am 12. März 2009 um 16.55 Uhr
Kapitel 5 spielt am 12. März 2009 um 21.00 Uhr
Kapitel 6 spielt am 13. März 2009 um 9.00 Uhr
Kapitel 7 spielt am 24. August 2002 um 14.00 Uhr
Kapitel 8 spielt am 13. März 2009 um 1.10 Uhr
Kapitel 9 spielt am 13. März 2009 um 10.00 Uhr

.... Man merkt also: Alles bis auf wenige Rücksprünge, die mehr oder weniger in Erinnerung an einen bestimmten Tag geschehen, spielen sich 7 der 9 Kapitel mehr oder weniger innerhalb 24 Stunden an einem Tag ab, was zu den unterschiedlichen Uhrzeiten, von unterschiedlichen Personen an unterschiedlichen Orten (wenn auch alle in London) gerade Schicksalhaftes erlebt wird.

Jeder erlebt diesen Tag individuell, jeder erlebt ihn für sich, aber bei jedem wird danach nichts mehr so sein, wie es vorher einmal war. Ich muss sagen, mir fiel es anfänglich schwer, mich an all die Protagonisten zu gewöhnen, die in diesem Buch eine Rolle spielen werden, weil es doch ziemlich viele Namen sind, die da auf einem niedergeprasselt kommen: Tara, Adam, Bryony, Max, Eliza, Tanya, Mauro, Sara, Keon, Rachel, Lisa, Rita, Tynice, Tom ... Heijeijei... Echt ziemlich viele Namen... und da ich mir die Personen gerne bildlich beim Lesen vorstelle, hatte ich echt Probleme, die nicht alle durcheinander zu würfeln.

Erinnerte mich irgendwie an den Film "8 Blickwinkel", aus dem alle Beteiligten an diesem einen Tag diesen Tag aus ihrem Blickwinkel erleben.

Wir lesen über Rachel, die sich die engelsgleichen Haare in dämonisch schwarz färbt und damit ihre Rolle, ihre Karriere stark gefährdet. Wir erfahren hier deutlich, dass Rachel adoptiert wurde. Ihr Alter kann ich gerade nicht einschätzen (habe ich das überlesen, wurde da sin den vorigen Kapiteln erwähnt, irgendwie schätzt der Leser sie sehr sehr jung ein, wie sie sich gerade verhält. Trotzig wie ein kleines Kind.

Dann lesen wir wieder über die sehr eifersüchtige Sara, die ihrem Mann Tom, seit sie sein Profil auf einem Dating-Portal entdeckt hat, einfach nicht mehr vertrauen kann, obwohl es zuerst keinen Anschein gemacht hat, als ob er sie wirklich betrügt.

Dann geht es mal wieder weder um Rachel, noch um Sara, sonder in der Parallelwelt von Bryony (den Namen kann ich mir zu schwer merken!), die immer noch am Tod ihres geliebten Mannes, der ja aus unerfindlichem Grund einfach so erschossen wurde, zu verzweifeln scheint. Sie hat für sich entschlossen, niemals erfahren zu wollen, wer der Mörder ihres Mannes ist. Das ist für mich eine solche unvorhersehbaren Wendungen, denn ich dachte im 1. Leseabschnitt zuerst, dass sie alles dran setzen wird, den Mörder zu finden und seine gerechte Strafe zu fordern.

Dann im 13. Kapitel geht es mit Tom und Sara weiter. Nachdem Sara ihren vermeintlich ungetreuen Tom aus ihre Wohnung geworfen hat, findet dieser Unterschlupf bei seinem Freund Mark. Hier erfahren wir nun, dass sich Tom wohl nur auf diesem Dating-Portal angemeldet hat, um sich über die Nachrichten "kaputt zu lachen", antworten wollte er wohl nie. Sehr komisch, niemand den ich kenne und der glücklich ist in seiner Beziehung macht so was, nur aus Langeweile. Hätte er - wenn Langeweile gehabt - lieber seiner Sara im Haushalt helfen sollen. Ich finde auch egal, aus welchem Grund er sich angemeldet hat, angemeldet ist angemeldet und ich wäre da ebenso wie Sara rigoros.

Weiter geht's mit einem Kapitel, in dem wir von Tynice lesen, die Mama des Mörders Keon, der eben Max ermordet hat und von dem Bryony ja nicht wissen will, wer er ist. Keon wird zu 15 Jahren Haft verurteilt.

Dann lesen wir  über den Traum, den Bryony hat, als sie von Max träumt und ihrer vergangenen Zweisamkeit. Wahrscheinlich nochmals als Verstärkung, wie tief ihre Liebe zueinander war.

Im nächsten Kapitel wird Keos Haftantritt beschrieben. Er lässt sein Leben Revue passieren, die ihm zugeteilten therapeutischen Ansätze werden beschrieben. Irgendwie hat man den Eindruck, als ob Keon tatsächlich zutiefst bereut, was er getan hat.

Abermals lesen wieder von Sara und Tom. Eigentlich mehr über Sara, die eine Einladung von Tom über ein Vorhaben von ihm erhält, nämlich eine Ausstellung, die er eröffnen möchte und die vom gebrochenem Herzen handeln soll. Ich verstehe, dass Sara wütend ist, was ich aber nicht verstehe ist, dass sie nicht einmal neugierig ist und den Brief öffnet.

Plötzlich erfährt der Leser nun auch, dass die geheimnisvolle Frau, die Adam ständig in de Café in der er arbeitet, trifft Bryony ist. Langsam beginnen sich die Einzelhandlungen zu einem Komplettbild zusammenzusetzen.

So, bis dato waren die einzelnen Handlungen von Sara und Tom, Bryony und Max, Rachel und ihre Mutter, Adam und die geheimnisvolle Unbekannte, sowie Tynice und Keon mehr oder weniger abgeschlossene "Geschichten": In den späteren Abschnitte vermengen sich die Personen und deren Geschichten. Keon´s Geschichte ist natürlich auch Byrons Geschichte. Brynys Geschichte, die von Adam und der geheimnisvollen Unbekannten. Langsam schließt sich der Kreis. Ich bin sehr gespannt, wie die anderen zu Bryony gehören.

Irgendwann bandeln  sich bei Bryony und Adam zarte Bande an... Tynice, die ja an der Schuld ihrers Sohnes Keon schwer mitzutragen hat findet Trost in der Kirche.

Über Tom und Sara lesen wir leider in den späteren Abschnitt en wenig.

Der Leser liest anfänglich die unterschiedlichen Personen mit unterschiedlichen Handlungen wahr, jeder lebt so sein Leben parallel zu dem der anderen, aber haben indirekt dann doch alle miteinander zu tun.

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== Fazit: ==

Wir lernen sehr viele Personen und deren Schicksale kennen, die sich alle miteinander verknüpfen lassen. Von Mord und Toten, von Reue und Sühne, von Liebe und Eifersucht, von Verliebtsein und Anbandeln...

Das Buch war sehr sehr spannend, auch wenn ich die vielen Personen gedanklich erst einmal sortieren musste und ich wünsche mir mehr solcher Bücher!!!

Vielen Dank für´s Lesen, Bewerten und Kommetieren!

by esposa1969