Rezension

Die Geschichte der Drakoneer

Lady Trents Erbe: Aus der Finsternis zum Licht -

Lady Trents Erbe: Aus der Finsternis zum Licht
von Marie Brennan

Die Enkelin der berühmten Lady Trent, Audrey Camherst, wird vom exzentrischen Sammler Lord Gleinleigh engagiert, um eine beeindruckende Sammlung alter drakonischer Tafeln zu übersetzen. Mit Hilfe ihres Freundes und Drakoneers Kudshayn macht sich Audrey an die Übersetzung der Tafeln und entdeckt eine frühe Version der Schöpfungsgeschichte der Drakoneer. Doch nach und nach wird klar, dass der Inhalt der Tafeln, die Vorurteile um die Drakoneer und ihre gewalttätige Natur unterstützt und damit Stoff für eine weitere Verurteilung dieses Volkes bietet. Audrey und ihre Freunde befinden sich plötzlich in einer ungeahnten Situation, denn die Freiheit eines ganzen Volkes steht auf dem Spiel.

„Aus der Finsternis zum Licht“ ist eine Art Fortsetzung der Reihe um die große Drachenforscherin Lady Trent, die jedoch mehrere Jahrzehnte später spielt. Die Hauptfigur der Reihe ist Audrey, Enkelin der legendären Heldin, die einst das Refugium der Schwingen und damit die Drakoneer entdeckt hat. Noch Jahrzehnte später gibt es Diskussionen, um die eigene Verwaltung dieses Volkes, dass bisher unter dem Schutz anderer Nationen gestanden hat. Doch einige Fanatiker fordern die Bestrafung der Drakoneer als angebliche Bestien und setzen alles daran sie zu diffamieren. In diesen Konflikt wird Audrey als Verfechterin der drakonischen Rechte hineingezogen, als sie für die Übersetzung drakonischer Tafeln engagiert wird. Denn der Text der Tafeln könnte einen maßgeblichen Einfluss auf das Geschehen haben.

Besonders hervorzuhaben ist der Schreibstil des Buches, der äußerst ungewöhnlich ist. Die Kapitel sind eine Zusammensetzung aus Tagebucheinträgen, Übersetzungen, Briefen, Zeitungsartikeln und sogar Polizeiberichten, die auf einzigartige Weise miteinander verknüpft wurden. Auf diese Weise eine so lückenlose und spannende Geschichte zu erzählen, war für mich ein ganz neues Leseerlebnis und verdient Anerkennung.

Audrey ist wie schon ihre Großmutter eine starke, unabhängige und waghalsige Frau, die sich für ihre Prinzipen nicht scheut, einen Skandal oder auch ihren Hals zu riskieren. Kudshayn geht dabei bedeutend besonnener vor und versucht Audrey mit Logik auszubremsen, was selten funktioniert. Cora als Lord Gleinleighs Nichte empfand ich ebenfalls als einen besonderen Charakter. Ihre sozialen Fähigkeiten sind wenig ausgeprägt, weshalb sie ab und an ins Fettnäpfchen stolpert, trotzdem hat sie ein gutes Herz und einen sehr wachen Verstand. Der britische Humor, der in jeder einzelnen Seite durchschimmert, hat mir ebenfalls wunderbar gefallen.

Eine wundervolle, ungewöhnliche Fortsetzung, die den anderen Bänden in keiner Weise nachsteht.