Rezension

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Die Geschichte der Unaschkin - oder wie Meriande nicht lernt, was Liebe ist

Mondlicht in deinen Augen - Lena Klassen

Mondlicht in deinen Augen
von Lena Klassen

Bewertet mit 2 Sternen

Mit "Mondlicht in deinen Augen - Die Legende der Unaschkin I" hat die Autorin eigentlich eine wunderschöne Kulisse geschaffen: Der Roman spielt tief im Dschungel, der so aufregend wie auch gefährlich ist. Neben wunderschönen, jedoch giftigen Schmetterlingen können einem hier die gefährlichsten Kreaturen begegnen, die man sich nur vorstellen kann - und sagenumwoben wie die Unaschkin-Kreaturen sind sie zudem noch.

Doch die Hauptrolle spielt hier die Kaufmannstochter Meriande, die sich in ihrem Leben fürchterlich bei der spröden Auswahl an Verehrern zu langweilen scheint. Noch bevor wir die Chance haben, tieferen Einblick in Meriande zu bekommen oder gar ihren Charakter kennenzulernen, lernt sie bereits den geheimnisvollen Soldaten Ruovan kennen, in den sie sich so promt verliebt. Die Geschichte nimmt rasch an Fahrt auf und brauch - so wie generell im ganzen Buch - nicht lange, um zur Sache zu kommen. Fünf Minuten später sind die beiden schon verlobt (ich entschuldige mich für diesen Spoiler, doch da es quasi der Anfang der Geschichte ist, sei damit wirklich nicht zuviel veraten) und Meriande folgt ihm in den Dschungel. Fortlaufend wird die Geschichte nun sehr abstrus, womit wir bei meiner Kritik zum Buch angelangt sind.
Das Dschungel-Setting könnte Anlass zu spannenden Abenteuern bieten, diese Option bleibt im ersten Band aber leider ungenutzt. Die "Liebesgeschichte" - wenn man sie denn so nennen kann - steht unbestritten und als einzige im Vordergrund. Dabei spielt Liebe jedoch eigentlich gar keine Rolle, was ich für Literatur, die sich als "Romantasy" deklariert, etwas enttäuschend finde. Denn was Liebe eigentlich bedeutet, dass weiß die Protagonistin zumindest schon mal nicht. Thematik ist hier eher der Liebesakt, im Ansatz die Vergewaltigung kombiniert mit abstrusen Paarungsritualen. Von Romantik keine Spur. Zudem sind nahezu durchweg alle Figuren unsympatisch oder unehrlich, verhalten sich ambivalent oder absolut nicht nachvollziehbar. Ein Meisterwerk der Schreibkunst ist dieses Buch damit nicht, und da es ohne Cliffhanger endet, zieht mich absolut nichts dazu, die Fortsetzung zu lesen. Zwei Sterne gebe ich jedoch, weil die Dschungel-Idee im Ansatz eine schöne war.