Rezension

Die Geschichte des weltweit bekanntesten Weihnachtsliedes

Stille Nacht - Titus Müller

Stille Nacht
von Titus Müller

Bewertet mit 4 Sternen

„Stille Nacht“ ist ein Lied, das man vermutlich auch dann kennt, wenn man ansonsten mit Weihnachten nicht viel am Hut hat. Es ist das weltweit bekannteste Weihnachtslied, wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Außerdem hat das Lied eine Geschichte – und die wird in diesem Buch erzählt.

Die Geschichte des Lieds ist gleichzeitig auch die des Hilfspfarrers Joseph Mohr. Als uneheliches Kind geboren und in großer Armut aufgewachsen konnte er nur durch die Förderung des Domvikars die Schule besuchen und Geistlicher werden, doch seine Herkunft verfolgte ihn ein Leben lang. Im Buch erlebt man ihn als jungen Mann auf der Suche nach seinem Weg. Eine besondere Nähe empfindet er für das einfache Volk, so sorgt er sich beispielsweise um Sophie, die Frau eines Schiffers, um deren Ehe es nicht zum Besten gestellt ist.

1816 schrieb Joseph Mohr den Text „Stille Nacht“ als Gedicht mit sechs Strophen. Zwei Jahre später bat er seinen Freund, den Lehrer und Organisten Franz Xaver Gruber, eine Melodie dazu zu komponieren. Am Heiligabend 1818 wurde das Lied dann erstmals aufgeführt, in der Schifferkirche St. Nikola in Oberndorf bei Salzburg.

Dem Lied gelang, was Joseph Mohr sich erhofft hatte: Es berührte die Menschen, die es hörten, bewegte etwas in ihnen. So dreht sich die Handlung um Themen wie Versöhnung, Vergebung, Achtung vor anderen Menschen, Toleranz und Vorurteile. Alles Punkte, die heute nicht weniger aktuell sind als vor 200 Jahren.

 

Der Stil ist leicht zu lesen, die Handlung berührt. Und nebenbei erfährt man auch noch viel über das Leben der einfachen Menschen in dieser Zeit, hier insbesondere der Schiffer. Auch den Anhang fand ich interessant, der die geschichtlichen Hintergründe noch mal zusammengefasst darstellt.

 

Fazit: Ein sehr schönes Weihnachtsbuch, berührend und informativ zugleich.