Rezension

Die Geschichte einer starken Frau, die Mut macht.

Das Glück geht nicht zu Fuß - Ines Kiefer

Das Glück geht nicht zu Fuß
von Ines Kiefer

Bewertet mit 4 Sternen

“Was für eine bemitleidenswerte Person”, so oder so ähnlich lauten die meisten Gedanken, wenn jemand der gehen kann, ein sogenannter Fußgänger, einen Mitmenschen im Rollstuhl erblickt. Die meisten wissen nicht so recht, wie sie damit umgehen sollen. Ignorieren, um nicht so rüber zu kommen, als wolle man glotzen? Hilfe anbieten?

Ines Kiefer schreibt in ihrer Biographie “Das Glück geht nicht zu Fuß”, dass sie am liebsten ganz normal behandelt wird und sich über Hilfe freut, wenn sie ihre Mitmenschen danach fragt. Sie zeigt, dass ein Leben im Rollstuhl nicht einfach ist, aber man trotzdem glücklich sein und eine ganz gewöhnliche Familie haben kann.

Der Text lässt sich sehr gut lesen, da die Autorin einen flüssigen und spannenden Schreibstil hat. So begleitet man sie als Leser von der Zeit in der sie noch Laufen konnte, über die verhängnisvolle Operation, bis hin zu ihrer Hochzeit auf Rädern und dem Leben, das sie jetzt, mit zwei Kindern, führt.

Fasziniert hat mich am meisten, dass Ines Kiefer so selbstbewusst und glücklich rüberkommt. Sie berichtet in ihrem Buch nur wenig über schwere Zeiten, die es sicherlich gegeben hat, und stellt in den Vordergrund, was sie schon alles geschafft hat und wie sie ihren Alltag meistert. Nebenher erfährt man außerdem, wie der Tag eines Rollstuhlfahrers so aussieht und was alles möglich ist.