Rezension

Die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft

Tschick - Wolfgang Herrndorf

Tschick
von Wolfgang Herrndorf

Bewertet mit 4 Sternen

Seine Mutter ist in der Entzugsklinik, sein Vater auf Geschäftsreise mit seiner Assistentin. Der Außenseiter Maik Klingenbergs soll die Sommerferien allein in der Villa seiner Eltern verbringen und bereitet sich auf sechs einsame und langweile Wochen vor. Doch dann kommt Tschick. Der Neue in seiner Klasse, der einen Lada aufbricht und ihn auf eine Tour in die Walachei mitnimmt. Denn dort wohnt Tschicks Onkel. Doch sie wissen nicht, wo die Walachei ist, und so kurven die zwei pubertierenden Achtklässler durch das brandenburgische Niemandsland – immer auf der Hut, nicht entdeckt zu werden.

Es ist eine planlose, skurrile Reise durch die deutsche Provinz, die von unerwarteten Begegnungen mit fremden Menschen geprägt ist: „Die Welt ist schlecht und der Mensch ist auch schlecht. Trau keinem, geh nicht mit Fremden. Das hatten mir meine Eltern erzählt. Und das Fernsehen erzählt es auch. Und vielleicht stimmte das ja auch, und der Mensch war zu 99 Prozent schlecht. Aber das Seltsame war, dass Tschick und ich auf unserer Reise fast ausschließlich dem einen Prozent begegneten, das nicht schlecht war“, erzählt Maik.

Herrndorf bedient sich einer jugendlichen Erzählweise, die lebendig, authentisch und keineswegs aufgesetzt wirkt, und legt Maik Klingenberg eine poetisch-lockere Sprache in den Mund, die den der 14-Jährigen zum sympathischen und klugen Erzähler macht.

Es ist die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft, voller Komik und skurrilen Zufällen, in der eine leise Traurigkeit mitschwingt, durch die dieser Roman zu einer unterhaltsamem und gleichzeitig anrührenden Lektüre wird.

Kommentare

Nelebooks kommentierte am 29. November 2016 um 21:41

Das Buch muss ich auch unbedingt noch lesen!