Rezension

Die Geschichte einer unmöglichen Liebe

Königskinder
von Alex Capus

Die Geschichte einer unmöglichen Liebe vor dem Panorama der Weltgeschichte. Hat mir gut gefallen!

~~Alex Capus – Königskinder
Dies ist die Geschichte der unmöglichen Liebe zwischen einer reichen Bauerstochter und einem mittellosen Kuhhirten. Sie spielt in der Schweiz zur Zeit der Französischen Revolution, wird allerdings in heutiger Zeit von einem Paar nacherzählt, das die Nacht in ihrem eingeschneiten Auto auf einem Alpenpass verbringen muss. Dadurch haftet dem Roman etwas Märchenhaftes an. Zum Inhalt möchte ich nicht mehr sagen, da ich finde, dass der Klappentext hier viel zu viel verrät.
Alex Capus sorgt für ein angenehmes Leseerlebnis und  er schafft es mühelos, das bäuerliche Umfeld zum Leben zu erwecken. Das liegt unter Anderem an der Sprache, die ich teils recht derb fand, die aber sicherlich den damaligen Gepflogenheiten entspricht. „Der Bauer schnaubt. Was will das freudlose Geschöpf denn schon wieder hier, bei ihrem Anblick wird einem ja ganz schwach im Gekröse(…) Wäre Mathilde eins seiner Kälber, er hätte sie längst schlachten lassen.“ Seite 44
Generell fallen die vielen vielen Vergleiche von Menschen mit Tieren auf, besonders bei den Äußerungen des Bauern. Nun ja, das ist nicht immer nett, wirkt andererseits sehr authentisch und verrät viel über die Sichtweise der entsprechenden Protagonisten. Gleichzeitig sind sämtliche Personen sehr liebevoll und detailreich gezeichnet.
Einen besonderen Reiz sehe ich in dem steten Wechsel zwischen den Jahrhunderten, der mühelos gelingt. Die eigentliche Geschichte wird vor dem Hintergrund der Weltgeschichte erzählt. Eine sehr turbulente Zeit, die vor dem inneren Auge des Lesers zum Leben erweckt wird, nämlich in der Schweiz und in Versailles zur Zeit der Französischen Revolution.
Dieser kurze Roman hat mir sehr gut gefallen, ich empfehle ihn gerne weiter!