Rezension

Die Geschichte hat Potenzial, da hätte man mehr draus machen können

Der Ruf der toten Mädchen - M. Sean Coleman

Der Ruf der toten Mädchen
von M. Sean Coleman

Bewertet mit 3.5 Sternen

Cover/Titel:
Das Cover gefällt mir sehr gut, der Engel im Wald passt hervorragend zum Buch
Der Titel macht neugierig, man erfährt dass es um tote Mädchen geht und möchte natürlich wissen, was es damit auf sich hat
Der Klappentext verspricht meiner Meinung nach viel, was die Story dann aber nicht halten kann.
Story:
Samantha Jaynes versucht verzweifelt, durch das Wasser zurück ans Ufer zu gelangen, doch es gelingt ihr nicht. Immer wieder schluckt sie Wasser, schlägt verzweifelt um sich. Der Alkohol, den sie getrunken hat, trägt sein übliches dazu bei.
Immer wieder geht sie unter, vom Ufer aus beobachten sie dabe ein paar Mädchen. doch keines hilft ihr.
Plötzlich tritt hinter den Mädchen ein Engel aus dem Wald, doch es ist zu spät. Samantha hört auf um sich zu schlagen, lässt sich vom Wasser nach unten ziehen. Doch sie ist nicht allein, ihr Engel ist bei ihr....
Charaktere:
PC Daniel Cotter besitzt einen scharfen Verstand, er versteht die Dorfbewohner und sie vertrauen ihm. Misstrauisch beobachtet er Alex Treiben. Einerseits wird ihm ein scharfer Verstand und Weltoffenheit bescheinigt, doch sein Handeln wieder spricht dem oft.
Dr. Alex Ripley ist eine Skeptikerin, glaubt nicht an Wunder und Wunderheiler, gerät darum oft mit vielen Menschen aneinander. Sie lässt sich allerdings nicht unterkriegen oder einschüchtern. Ihre Figur ist sehr interessant, bleibt leider etwas blass, in ihr steckt aber Potenzial.
Alan ist der Beistzer eines Gasthofes, von ihm erfährt Alex einiges über das Dorf, ihn finde ich am sympathischsten von allen Beteiligten.

Stil:
Das Buch ist flüssig zu lesen, die bedrückende und unheimliche Atmosphäre bringt der Autor sehr gut zur Geltung. Das Buch ist in der übergeordneten Erzählform geschrieben, verschiedene Erzählstränge sorgen für Spannung und Abwechslung. Die Örtlichkeiten kann man sich sehr gut vorstellen, die Dorfbewohner leider nicht. Sämtliche Charaktere bleiben ziemlich blass, die Hintergründe werden, wenn überhaupt, nur kurz angerissen. Die Gottesfürchtigkeit der Dorfbewohner hätte meiner Meinung nach ausführlicher behandelt werden könnnen.
Fazit:
Auch wenn Kirkdale als ein ruhiges Fleckchen beschrieben wird, kann ich trotzdem kaum glauben, das im gesamten Dorf solch ein Fanatismus vorherrscht. Der Tod der Mädchen ist für die Angehörigen schon schlimm genug, das Verhalten der restlichen Bewohner, und auch der Freunde, erzeugt bei mir Kopfschütteln.
Da Buch hätte Potenzial für eine tolle und fesselnde Geschichte, leider wurde das nicht komplett ausgeschöpft. Teilweise plätschert die Geschichte vor sich hin, unglaubwürdige Handlungen der Protagonisten und wirre Passagen wechseln sich ab.
Leider konnte das Buch nicht halten was die Leseprobe versprochen hatte.