Rezension

Die Geschichte hinter Cinderella – Ein düsterer Märchenauftakt

Winters zerbrechlicher Fluch - Julia Adrian

Winters zerbrechlicher Fluch
von Julia Adrian

Bewertet mit 3 Sternen

Rezension zu Band 1: "Winters zerbrechlicher Fluch" (ebook)

Zum Inhalt: Auf einem Ball soll die Verlobung der Prinzessin Mary von Athos mit dem Kronprinzen Duncan von Maywater bekannt gegeben werden. Doch eine Unbekannte namens Cinderella stiehlt ihr nicht nur die Show, sondern auch den Prinzen... Im Ränkespiel des Adels und der Königshäuser wird Mary nun zum Opfer und Spielball von Flüchen, Geheimnissen und unausgesprochenen Taten, die sie in höchste Gefahr bringen.

Die Sprache und die Figuren dieses ersten Bandes sind wundervoll konstruiert. Der Leser gewinnt Einblicke in die Innenwelten von Mary und dem Drachentöter Prinz Tarek, die eine Liebe verbindet, die keiner von beiden zugeben möchte, die aber immer wieder mitschwingt - durch Worte und Taten. Die Sympathielenkung in dieser Geschichte fällt eindeutig zu Gunsten von Prinzessin Mary aus, aber mein Herz schlägt auch für den griesgrämigen, harten Tarek und die Zofe Susann.

Der Einstieg in die Geschichte fällt dennoch etwas schwer aus. Denn neben den beiden eben genannten Figuren wechselt der Erzählfokus auf viele weitere Figuren, deren Einordnung zu Beginn schwer fällt. Mit Fortschreiten des Leseprozesses ist das Figurenpersonal jedoch besser unterscheidbar.

Zudem merkt man, das es sich bei diesem Band um den Einstieg in eine weitverzweigte Geschichte handelt. Katalysierende Ereignisse finden erst ab der Hälfte des Buches statt, zu Beginn erhält man 'lediglich' tiefe Einblicke in die Gefühlswelt der Protagonisten. Dafür überschlagen sich dann die Handlungen gegen Ende und statt eines Märchens hält man einen wahren Thriller in Händen!

Ich bin gespannt auf die Folgebände und danke der Autorin Julia Adrian ganz herzlich für die Bereitstellung des ebooks als Rezensionsexemplar!

Kommentare

Hundenärrin kommentierte am 23. November 2019 um 11:47

Ich kann die Rezension nicht weiter bearbeitet leider, daher füge ich die Bewertungen der zwei Bände als Kommentare ein:

Band 2: "Frühlings Tod"

Der Schleier der Geheimnisse wird angehoben...

Trotz der eindringlichen Warnung ihrer Mutter gelangt Prinzessin Mary von Athos (wenn auch unfreiwillig) in den Blutwald – das Gefängnis der Hexe Winter. Während sich die Ereignisse in den Königreichen auf Grund des anstehenden Blutmondes zuspitzen, erfährt die Prinzessin Erstaunliches über sich, ihre Herkunft und längst vergessene Geheimnisse. Die Identität des Jägers wird enthüllt, der Zweck des „Roten Ordens“ wird offenbart wir erfahren endlich Näheres zu den falschen Bräuten und ihrem Zweck.

Band zwei deckt endlich ein paar der Fragen und Verwirrungen aus „Winters zerbrechlicher Fluch“ auf. Wer nach Band eins durchgehalten hat, wird hier belohnt! Der Spannungsbogen bleibt weiterhin hoch und auch dieser Abschnitt der Geschichte hält Ereignisse und Momente bereit, die dem Leser den Atem verschlägt und ihn nahezu schockiert zurücklassen. Nichts für schwache Nerven und wer immer noch glaubt, hier ein ‚nettes‘ Märchenmedley vor sich zu haben, der sei gewarnt...

Hundenärrin kommentierte am 23. November 2019 um 13:51

Bewertung: ****

Hundenärrin kommentierte am 24. November 2019 um 11:44

Band 3: "Herbst im Blut"

Bewertung: *****

 

Passender Abschluss der Märchen-Trilogie

Mary erfährt, dass ihr von Geburt an ein großes Schicksal auferlegt wurde: Ihre Entscheidung wird über Krieg oder Frieden, Freiheit oder den Fortbestand des Fluches bestimmen...

„Herbst im Blut“ stellt ein grandioses Ende des Märchen-Medleys dar, das noch so manch Überraschung bereithält. Julia Adrian steigert die Spannung stetig, um hier seine Klimax zu erreichen. Es sei so viel verraten: Nicht jedem wird das Finale zusagen. Auch ich habe geweint, den Sinn hinterfragt und mich krampfhaft an einige der Figuren geklammert! ABER: Wir sind hier nicht bei Disney (da wäre es niemals so gruselig-blutig!), ein Happy End gibt es auch im wahren Leben nicht (immer) und Julia Adrian schafft es, ihre Geschichte sehr konsequent und stringent zu einem Abschluss zu bringen. Und gerade dieser Umstand macht diese Trilogie so besonders.

Ich habe Elemente aus insgesamt 17 Märchen gefunden – und ich denke, das war bei weitem noch nicht alles.

Eine letzte Anmerkung: Liebe Julia Adrian, ich habe selten ein so grundehrliches, Emotionen offenlegendes und aus tiefstem Herzen kommendes Nachwort gelesen! Danke, dass du uns deine Höhen, Tiefen und deinen persönlichen Sturz vom Nordturm aufgezeigt hast. Wir Leser können solch eine Ehrlichkeit sehr wertschätzen.