Rezension

Die Geschichte lief zu glatt ab

Die Blütentöchter - Joël Tan

Die Blütentöchter
von Joël Tan

Bewertet mit 3 Sternen

Erster Satz

Die Trommeln waren schon von Weitem zu hören.

Meinung

Die Drillinge Eilika, Clementia und Imagina sind eng verbunden und stehen für einander ein. Die jungen Damen stehen kurz vor ihren Verlobungen mit dem Heilbronner Stadtadel, zudem auch ihre Familie gehört, doch dann geschieht etwas Unvorhersehbares. Ein fremder Bußprediger prophezeit der Stadt dreifaches Unheil und nennt den Familiennamen der Drillinge. Die Menschen sind verängstigt, die Verbindungen der drei Schwestern werden aufgelöst und sie selbst verachtet und gemieden. Kurz darauf trifft ein Hochwasser Heilbronn und reißt unzählige Menschen in den Tod. Die Bewohner Heilbronns suchen die Schuld bei den Drillingen und diese werden getrennt und müssen um ihr Leben fürchten. Jede für sich erkämpft sich ihren Weg, ohne zu wissen ob die anderen noch am Leben sind. Nach einiger Zeit findet die erste jedoch ein Lebenszeichen einer ihrer Schwestern - ein mit Blüten verziertes Stück Holz. Ohne Zeit zu verlieren macht sie sich auf die Suche nach ihr, doch nicht nur sie will ihre Schwestern finden.

Ein personaler Erzähler führt uns durch die Kapitel, in denen es viele Sichtwechsel gibt und wir somit einer großen Anzahl an Charakteren folgen. Der Schreibstil ist bildlich, flüssig und man kommt gut beim Lesen voran. Die Drillinge waren allesamt sympathisch und auf ihre Art authentisch. Sie gefielen mir als Protagonisten sehr gut. Die gesamte Geschichte war allerdings zu glatt. Während der Flucht und auch danach, treffen alle drei Schwestern auf nur wenige Menschen, die Böses im Sinn haben. Einzig Clementia gerät zu der Zeit ernsthaft in Gefahr. Auch haben alle das Glück einen liebevollen Mann zu begegnen, welcher es gut mit ihnen meint und sich in sie verliebt. Zudem kommt jeder dieser Männer einem Handwerk nach, welches zu dem passenden Handarbeiten der jeweiligen Schwester passt und ihnen die Möglichkeit bietet, ihre Blüten zu verbreiten - das Markenzeichen der Drillinge. Obwohl die Geschehnisse dadurch teils sehr vorhersehbar waren, verfolgte ich den Werdegang der Drei dennoch mit viel Interesse.

Charaktere

Obwohl die drei Schwestern als unterschiedlich, in Bezug auf den Charakter, beschrieben wurden, waren sie sich doch schon sehr ähnlich. Besonders im späterem Verlauf der Geschichte glichen sie sich größtenteils, trotzdem war es nicht langweilig oder eintönig. So blühte die Schüchterne Imagina später auf, während die zu Beginn wilde Eilika etwas in sich gekehrter wurde. Einzig Clementia blieb meiner Ansicht nach stets dieselbe.

Fazit

Schöne Charaktere und Geschichte, die allerdings deutlich mehr Ecken und Kanten hätte haben können. 3 Sterne