Rezension

Die Gesichtslosen

Die Gesichtslosen - Stephanie Fey

Die Gesichtslosen
von Stephanie Fey

Bewertet mit 5 Sternen

Carina Kyreleis ist eine Spezialistin in Sachen als Knochen- und Mumienexpertin und versteht es wie keine zweite, einer Leiche mit verstümmeltem Gesicht ein neues zu verschaffen. Ihre Rekonstruktionen sind weltweit bekannt. Als sie in Deutschland eine Stelle am Münchner Institut annimmt, ahnt sie nicht, dass sie gleich am ersten Tag in einen bizarren Fall einbezogen wird. Denn der Killer zieht seinen Opfern die Haut vom Gesicht...

Gleich zu Anfang war ich in das Geschehen involviert und konnte nicht anders, als weiterlesen und das Kopfkino sein Werk entstehen lassen. Ich hatte aufgrund des schon sehr bildlichen Schreibstils eine Menge Bilder im Kopf, die mich zeitweise erschaudern liesen. Dies haben bisher nur Sebastian Fitzek und Stephen King bei mir geschafft.

Die Geschichte ist eigentlich in drei Stränge unterteilt, die letztendlich aber zusammenführen und so ein gesamtes Bild ergeben, mit einem doch etwas überraschenden Ende. Denn irreführen kann die Autorin auch noch, und das mit einer sehr guten Taktik.

Der Erzählstil ist flüssig und bietet jede Menge Raum für Spekulationen, die sich dann zum Ende hin doch nicht bewahrheiten. Dies macht für mich einen guten Thriller aus.

Im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich das Buch noch nicht früher in Händen hielt, andererseits bin ich froh, mir mit diesem Sahnestückchen Zeit gelassen zu haben. Der zweite Teil "Die Verstummten" liegt auch schon bei mir und ich hoffe, dass die Autorin ihr Niveau halten und mich mit einer ähnlich guten Story genauso verwirren und gleichzeitig unterhalten kann.

Besonders interessant fand ich den Hauptcharakter Carina, die sich nicht nur mit einem neuen Job, sondern auch noch nicht ihrer Familie herumplagen muss. Der Vater, Chef der Polizei, ihre Mutter, mit der sich noch eine Überraschung erlebt und ihre Schwester, die nur eins im Sinn hat: das Leben genießen und sich um nichts anderes kümmern müssen.
Hier kam ein Manko für mich ins Spiel. Denn die Schwester wird als schlampig, unverantwortlich und sehr spontan beschrieben und darunter leidet ihr 6jähriger Sohn. Doch ins Gewissen reden will ihr keiner. Es wird einfach hingenommen, wie sie ihr Leben lebt. Das war für mich sehr anstrengend, da ich Carina's Schwester am Liebsten angebrüllt hätte, sie soll endlich Verantwortung zeigen, um ihr Leben und das Leben ihres Sohnes endlich in den Griff zu bekommen.

Aber ich denke, dass die Autorin damit auch die Überraschung, die einem gegen Ende erwartet, deutlich machen will, den großen Unterschied zwischen Carina und ihrer Schwester. Was ihr meiner Meinung nach, auch sehr gelungen ist.

Fazit:
Spannung pur!