Rezension

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Die Götter sind zurück

Sog der Finsternis (Die Chroniken der Götter 3) - Anke Unger

Sog der Finsternis (Die Chroniken der Götter 3)
von Anke Unger

Bewertet mit 5 Sternen

 Da Teil 3 einer Reihe - bitte Rezension nur lesen, wenn die Vorgänger bekannt sind. Spoiler vorhanden.

Nach dem Duell  zwischen Areshva und Silvrin, bei dem Areshva schwer verletzt wurde, gelingt es Silvrin, sie bei den :::: unterzubringen. Mit viel Geld besticht er die Frauen, alles nur erdenkliche für Areshva zu tun, damit sie wieder gesund wird. Danach macht er sich auf den Weg, Prinzessin Isimela, die von Areshvas Vater in dessen Burg, gefangen gehalten wird, zu befreien. Doch der Versuch geht schief und er gerät in Gefangenschaft. Währenddessen kommt Areshva wieder zu sich und muss feststellen, dass sie eine kleine Verehrerin hat, Pirina. Diese glaubt felsenfest daran, dass Areshva sie vor der Dunkelheit retten wird und begleitet sie nun auf Schritt und Tritt. Nachdem sie halbwegs genesen ist, kehrt sie zurück in die Burg des Vaters, gemeinsam mit Pirina. Dort stellt sie fest, dass Silvrin unfreiwilliger Gast auf der Burg  ist. Wieder einmal heißt es für Areshva, alle Pläne über den Haufen zu werfen, denn Silvrin retten, ist nun ihre oberste Priorität.
Meine Meinung:
 Wie auch schon Band 2 nahtlos an Band 1 anschloss, geht es hier ebenfalls nahtlos weiter. Die Ereignisse knüpfen bei Band 3 dort an, wo 2 aufgehört. Dabei ist es absolut notwendig, die Vorgänger zu kennen, da die Geschichten aufeinander aufbauen. Mit Fortschreiten der Geschichte wird allerdings auch der Grundton immer düsterer. Immer mehr dunkle Mächte übernehmen die Zepter und die Hoffnung der anderen schwindet immer mehr. Aber auch in Band 3 gelingt der Autorin eine erneute Steigerung sowohl in der Spannung, bedingt durch Knall auf Fall erfolgende Ereignisse, aber auch auf Grund des Verhaltens ihrer Protagonistin Areshva.
Der Schreibstil gefiel mir ja bereits in den Vorgängern sehr gut und das ist auch dieses Mal wieder so. Locker, flüssig, trotz aller Düsternis gibt es Momente, die einen Schmunzeln lassen, was auch an der gehörigen Portion schwarzem Humor der Protagonistin liegt. Auch ihren Charakteren haucht die Autorin dank unterschiedlicher Sprache einen eigenen Stil ein. Man erkennt schon an der Sprache, wer gerade handelt und spricht.
Auch hier gibt es wieder den personellen Erzähler, dieser hat aber durchaus eine auktoriale Funktion, denn er lässt uns an den Gedanken der Charaktere teilhaben. Man hat somit nicht nur einen guten Rundumblick auf das Geschehen, sondern kann sich mit einfühlen und verstehen.
Das Worldbuilding gefällt mir nach wie vor sehr gut, denn Anke Unger gelingt es wieder perfekt, die richtige Mischung zu finden, die Umgebung zu beschrieben ohen dabei auszuschweifen. Die Welt in der Areshva und Silvrin leben, wird vor meinem inneren Auge lebendig und greifbar. Sei es die Burg von Areshvas Vater oder der Berg Kalamachai, ich sehe es regelrecht vor mir und genau das liebe ich an guten Fantasygeschichten. Man kann hier in diese Welt abtauchen und versinken und man merkt gar nicht, wie die Zeit beim Lesen vergeht.
Die Charaktere sind dieses Mal alle bekannt und auch deren Weiterentwicklungen haben mich überzeugt und waren nachvollziehbar. Wie auch schon der Grundton der Geschichte weiterhin düsterer wird, sind hier auch das Verhalten der Charaktere durchaus dunkler. Areshva zweifelt hier sehr an sich und das, ihr wird immer mehr bewusst, dass sie zwar das Richtige erreichen will, doch oft falsch gehandelt hat. Doch trotzdem ist ihr auch immer bewusster, dass sie nur so und nicht anders handeln konnte. Silvrin taucht hier tatsächlich kaum noch auf und wenn man in den ersten beiden Bänden noch aus abwechselnder Sicht von ihnen erfuhr, bleibt es dieses Mal eher so, dass das Hauptaugenmerk auf Areshva liegt.
Pirina, die kleine aus dem ehemaligen Kloster, die wir schon in Band 2 kennenlernen durften, ist hier zum ersten Mal sehr präsent. Tatsächlich ist hier so ein wengi das Licht im Schatten, der Charakter, der es immer wieder schafft, Areshva aus ihrem dunklen Loch zu befreien und ihren Gedanken immer wieder neue Hoffnung gibt. Pirina ist eine wunderbare Persönlichkeit, die mir sehr ans Herz gewachsen ist. Sie ist noch ein Kind und das merkt man ihr an, aber ihr Glaube an das Gute, vor allem in Areshva, ist so gut wie unerschütterlich.
Mein Fazit:
Mittlerweile ist es schon der dritte Band der Chroniken der Götter Reihe und ich habe mittlerweile immer mehr das Gefühl, alte Bekannte wieder zu treffen. Für mich konnten sich die einzelnen Bände immer mehr steigern, das Worldbuilding ist vorstellbar und lebendig, ebenso wie die Charaktere. Natürlich ist es auch noch nicht der letzte Band der Reihe und ich bleibe mal wieder neugierig auf den nächsten Band zurück. Wer die Vorgänger mochte, muss hier einfach weiterlesen. Wer die Reihe nicht kennt, sollte sie unbedingt kennenlernen.