Rezension

Die goldenen Fifties

Die Schwestern vom Ku'damm - Brigitte Riebe

Die Schwestern vom Ku'damm
von Brigitte Riebe

Meine Meinung

Die goldenen Fifties

Es geht weiter mit den Schwestern Silvie, Rike und Florentine. In diesem Teil liegt das Augenmerk hauptsächlich auf Silvie. Das hat mir sehr gut gefallen, da ich für die Frau, die das Leben tanzt, eine besondere Sympathie entwickelt habe. Ihre offene Art kommt auch im zweiten Teil groß zu tragen. Sie trägt ihr Herz auf der Zunge und verfügt über einen sehr großen Gerechtigkeitssinn. Auf RIAS hat sie Karriere als Sprecherin gemacht. Besonders ihre Sendung Stimmen findet beim Publikum großen Anklang. Doch bei allem Erfolg vermisst Silvie ein Familienleben mit eigenen Kindern schmerzlich. Muss auch in der Liebe wieder leidvolle Erfahrungen machen. Bei Silvie ist jedoch das Glas niemals halb leer. Es ist stets halbvoll!

Die Zeit des großen Hungerns gerät langsam aber sicher in Vergessenheit. Der wirtschaftliche Aufschwung bietet viele Möglichkeiten. Das Kaufhaus der Thalheims erstrahlt wieder in neuem Glanz. Leider wird der Familie der Erfolg geneidet. Intrigen machen den Thalheims das Leben schwer. Der Versandhandel beginnt zu blühen.

Die DDR bekommt langsam das Gesicht, dass wir auch heute noch in böser Erinnerung haben. Frauen dürfen sich nicht frei entfalten. Die Überwachung der Menschen nimmt ihren Anfang. Von 1952-1957 begleiten wir die Familie Thalheim und erleben ein Stück Geschichte, dass viele von uns erlebt oder aus Erzählungen kennen. Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildlich und liest sich wie Butter. Bei all den Tragödien, die Silvie erlebt, kann man sich dennoch in die goldenen Fifties hineinversetzen. Ich hatte stets verschiedene Schlager aus dieser Zeit im Ohr. Hatte die bezaubernden Petticoats vor Augen, die damals jedes Frauenherz höher schlagen lassen haben.

Fazit

Von 1952-1957erleben wir ein Stück deutsche Geschichte. Dies gelingt der Autorin mit sehr viel Gefühl, ohne dabei ins Kitschige abzudriften. Freud und Leid liegen sehr nah beieinander. Besonders am Ende habe ich ein Taschentuch gebraucht. Mir hat dieser Band ausnehmend gut gefallen, da das Augenmerk auf Silvie liegt. Solche mutigen Frauen habe ich schon von jeher bewundert. Frauen, die aus ihren Fehlern lernen und über sich selbst hinauswachsen. Ich bin nun auf das Finale gespannt. Da liegt dann der Fokus auf Florentine.

Besonders erwähnenswert ist der Anhang im Buch, bei dem sämtliche Ereignisse zwischen 1952-1957 aufgelistet sind.

Herzlichen Dank Brigitte Riebe. Ich hatte wunderbare Lesestunden