Rezension

die Goldman- Gang

Die Geschichte der Baltimores - Joël Dicker

Die Geschichte der Baltimores
von Joël Dicker

Bewertet mit 5 Sternen

" Die Geschichte der Baltimores " ist das zweite Buch des Autors Joel Dicker. Schon sein erstes Buch " Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert " konnte mich begeistern, hatte aber meiner Meinung nach schon ein paar Längen. Dies ist bei " Die Geschichte der Baltimores " nicht der Fall. Ich habe das Buch fast in einem Rutsch gelesen und konnte mich kaum von den Seiten lösen , weil sowohl die Geschichte grandios ist, als auch der Schreibstil. Der Autor hat einfach eine unverwechselbare Art zu schreiben . 

Dieses Buch das in abwechselnden Zeitsträngen erzählt wird, berichtet von der Familie Goldmann , deren Familiegeschichte hier eingeteilt wird in die Zeit vor und nach der Katastrophe.

Genau wie in seinem ersten Buch erzählt hier ein Schriftsteller die Geschichte und zwar Marcus Goldmann, der Sohn der Goldmans aus Montclair.Denn die Goldmans unterscheiden sich zwischen den Goldmans aus Baltimore, einer wohlhabende Familie, deren Vater ein erfolgreicher Anwalt ist, in einem großen Haus wohnt und die einen Sohn namens Hillel hat, der hochbegabt ist. Also eine Bilderbuchfamilie, die später noch um eine Person ergänzt wird, nämlich um Woddy, kein leibliches Kind der Goldmans, aber ein mehr als guter Freund von Hillel , den Hillel später auch als seinen Bruder ansieht. Und auch er entwickelt sich zu einem erfolgsversprechenden Footballstar. Und dem gegenüber steht die Familie Goldmann aus Montclair, eine ganz normale Familie, deren Sohn Markus keine besonderen Begabungen hat und die in einem ganz normalen Haus wohnen.
 
In der Kindheit und Jugend beneidet Marcus die Familie seines Cousins, verbringt fast alle Ferien dort und wird zusammen mit Hillel und Woddy zur Goldman - Gang , ergänzend kommt noch ein anderer Jungen zwischendurch dazu und Alexandra.
Diese fünf Kinder, die nach und nach zu Jugendlichen und Erwachsenen heranreifen, halten zusammen wir Pech und Schwefel und trotzdem empfindet sich Marcus immer als Außenseiter. 
Ja ,Marcus fühlt sich als Außenseiter, auch wenn er später derjenige ist, der die Geschichte der Baltimores aufschreibt, die sich anders entwickelt, als jeder es erwartet hat. Und diese Geschichte hat es in sich. 

In einem flüssigen und teilweise humorvollen Schreibstil lässt der Autor den Leser vergessen, dass dieses Buch mehr als 500 Seiten hat . Man fiebert mit der Familie und den einzelnen Personen mit, die wunderbar beschrieben sind und mit denen man schnell warm wird.Die Zeitsprünge in diesem Buch, die immer Rückblenden auf die vergangenen Ereignisse nehmen, habe ich nicht als störend empfunden, zumal sie auch immer mit Jahreszahl gekennzeichnet sind.Im Gegenteil, dadurch wurde das Geschehen erst interessant und die Spannung stieg, da man wissen wollte , was denn nun zur Katastrophe geführt hat.

Ich muss sagen, dass ich lange nicht einen so unterhaltsamen Roman gelesen haben, der trotzdem Stil und Tiefe hat. Freundschaft, Neid, Konkurenz und Schicksalsschläge, aber auch Liebe zur Familie und zum anderen Geschlecht bestimmen diesen Roman, der mich von der ersten Seite an begeistern konnte und mir noch besser gefallen hat als das erste Buch des Autors, das schon einge Längen aufwies. 
Diese habe ich hier nicht gefunden und ich habe diesen Roman von der ersten bis zur letzten Seite genossen.