Rezension

Die größte Stärke der Reihe ist der grandiose Humor

Silber - Das dritte Buch der Träume
von Kerstin Gier

Inhalt:
Es ist März, in London steht der Frühling vor der Tür – und Liv Silber vor drei Problemen. Erstens: Sie hat Henry angelogen. Zweitens: Die Sache mit den Träumen wird immer gefährlicher. Arthur hat Geheimnisse der Traumwelt ergründet, durch die er unfassbares Unheil anrichten kann. Er muss unbedingt aufgehalten werden. Drittens: Livs Mutter Ann und Graysons Vater Ernest wollen im Juni heiraten. Und das böse Bocker, die Großmutter von Grayson, hat für die Hochzeit ihres Sohnes große Pläne, allerdings ganz andere als die Braut.
Liv hat wirklich alle Hände voll zu tun, um die drohenden Katastrophen abzuwenden …

Meine Meinung:
Liv hat drei große Probleme:
1. Das Bocker übernimmt die Organisation der Hochzeit ihres Sohnes Ernest und Livs Mutter Ann. Sie möchte ein riesiges Event aus der Veranstaltung machen und das wo Ernest und Ann nur im kleinen Kreis ihre Hochzeit feiern wollten. Ärger ist also vorprogrammiert.
2. Liv hat Henry eine dicke Lüge aufgetischt und zwar ihren nicht existenten Ex-Freund Rasmus aus Pretonia. Schnell muss Liv feststellen, dass diese Lüge leider ziemlich nach hinten losgegangen ist.
3. Arthur macht weiter die Traumwelt unsicher und wird dabei durch die schizophrene Anabel unterstützt. Arthur hasst Liv mittlerweile so sehr, dass er ihren Tod sehen möchte.

Die Bände 1 und 2 der Reihe haben sich vor allen Dingen durch den zauberhaften Humor von Kerstin Gier, jedoch durch wenig Handlung, ausgezeichnet. Von daher waren meine Erwartungen an Band 3 nicht ganz so hoch. Vielleicht hat mir daher Band 3 so gut gefallen. Denn ich finde, dass hier doch so einiges passiert und der Spannungsbogen immer mehr gespannt wird. Oftmals ist man am Rätseln wer nun hinter allem steckt, da es zwei Bösewichte in der Geschichte gibt und man gar nicht weiß welcher der beiden schlimmer ist. Zudem kommt es zu ein paar überraschenden Wendungen. Auch die Traumgänge von Liv, Henry und Grayson haben mir deutlich besser gefallen. Selbst mit der Liebesgeschichte konnte ich in diesem Band mehr anfangen, auch wenn ich mir hier einen etwas anderen Verlauf gewünscht hätte.

Am besten hat mir jedoch wieder die Familiengeschichte von Liv und Mia gefallen. Bei der Patchwork Familie wird es einfach nicht langweilig und es ist immer ordentlich Stimmung in der Bude. Florence wächst mir immer mehr ans Herz. Grayson ist sowieso schon seit Beginn der Reihe einer meiner absoluten Lieblingsfiguren, wobei ich finde, dass er sich in diesem Teil ein wenig verändert hat und etwas verweichlicht wirkt. Livs Mutter Ann und Ernest treten zwar nur am Rande der Geschichte auf, haben aber auch einen festen Platz in meinem Herzen. Und auch das Bocker konnte mich auf ganzer Linie überzeugen. Ihre Wortgefechte mit Liv und Mia sind legendär. Apropos Mia, diese läuft im Buch zur Höchstform auf und wird zum richtigen Sherlock Holmes. Aber auch die beiden Bösewichte Arthur und Anabel mochte ich als Gegenspieler sehr gerne. Gerade Anabel ist mit ihren Absichten etwas undurchsichtig und man fragt sich, ob sie wirklich verrückt ist oder nicht.

Meine größte Sorge war, dass ich am Ende das Buch zuklappe und nicht oder nur fadenscheinig geklärt wurde wer Secrecy ist. Diese Sorge ist jedoch total unbegründet, da wir hier nun endlich erfahren wer hinter alldem steckt.

Fazit:
Für mich hat Kerstin Gier hier ein wunderschönes Finale erschaffen, welches so gut wie keine Fragen offen gelassen hat. Meine größte Frage, wer Secrecy ist, wurde zum Glück gelöst und ich konnte mich beruhigt zurücklehnen und die letzten Seiten genießen. Die Liebesgeschichte und die Traumwelt konnten mich mehr erreichen als in den Vorgängerbüchern und endlich gibt es auch mehr Handlung. Über den tollen Humor der Autorin muss ich gar nicht mehr viel schreiben, denn das ist nun mal Kerstin Giers größte Stärke. Das Buch bekommt 5 von 5 Hörnchen.