Rezension

Die Hauptfigur wirkte mir zu ramponiert

Sturmwand - Benjamin Cors

Sturmwand
von Benjamin Cors

Bewertet mit 3 Sternen

Buchmeinung zu Benjamin Cors – Sturmwand

„Sturmwand“ ist ein Kriminalroman von Benjamin Cors, der 2020 bei dtv Verlagsgesellschaft erschienen ist. Dies ist der fünfte Fall für den Personenschützer Nicolas Guerlain.

Zum Autor:
Benjamin Cors ist politischer Fernsehjournalist und hat viele Jahre für die ARD Tagesschau, die ARD Tagesthemen und den Weltspiegel berichtet. Heute arbeitet er für den SWR. Er ist Deutsch-Franzose und hat die Sommer seiner Kindheit in der Normandie verbracht.

Klappentext:
Windumtost und abgelegen vor der rauen Küste der Normandie: Chausey, einst ein Versteck für Schmuggler und Piraten, ist Schauplatz einer rätselhaften Mordserie. Sie beginnt mit dem Fund einer Flaschenpost, die die Wellen an den Strand spülen. Der Inhalt: Eine Liste mit fünf Namen. Der Mann, der die Flaschenpost entdeckt, steht auch darauf - und stirbt qualvoll bei der Rückfahrt zum Festland. Nicolas Guerlain, Personenschützer der französischen Regierung, versucht verzweifelt, die anderen Personen auf der Liste ausfindig zu machen und gerät dabei in tödliche Gefahr: Denn er selbst steht ebenfalls auf der Liste des Mörders. Es wird der persönlichste und schwierigste Fall für den toughen Franzosen. Und das ausgerechnet, während die Beziehung zu seiner großen Liebe Julie zu zerbrechen droht.

Meine Meinung:
Nicolas Guerlain wirkt mehr als angeschlagen und trotzdem schickt ihn der Autor in einen schwierigen Fall oder eigentlich sind es zwei Fälle. Einerseits ein erfolgreicher Farbbeutelanschlag auf den Präsidenten und dann der Mord auf der Insel. Nicolas hütet mehrere Geheimnisse und muss sich dann auch noch mit seinem Vater, den Geheimdienstler, herumschlagen. In beiden Fällen scheinen die Täter besser informiert zu sein als die Ermittler. Nicolas gerät an seine Grenzen und muss diverse Rückschläge einstecken. Er findet aber auch unerwartete Unterstützung, verliert dafür aber das Vertrauen seiner Kollegen. Die Figuren sind bis auf die Hauptfigur wenig detailliert charakterisiert, die Spannung ist aber durchgängig gegeben. Die Stärke des Romans liegt in der atmosphärisch dichten Beschreibung der Küste, ihrer Bewohner und des stürmischen Wetters. Der Hauptfigur wurde nach meinem Empfingen zuviel zugemutet – sie wirkte arg ramponiert. Der Mörder war ein ebenbürtiger Gegner, auch wenn mich seine Motive nicht wirklich überzeugen konnten. Am Ende kommt es zu einem spektakulären Showdown.

Fazit:
Obwohl der Roman mit Atmosphäre und Spannung punktet bleiben die Schwächen der Figurenzeichnung und einiger Handlungspassagen für mich dominant. Die ramponierte Hauptfigur verhindert eine bessere Bewertung als drei von fünf Sternen (65 von 100 Punkten).