Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Die heimliche Hochzeit

Die schöne Philippine Welserin - Brigitte Riebe

Die schöne Philippine Welserin
von Brigitte Riebe

Bewertet mit 5 Sternen

Philippine Welser ist krank, todkrank. Das Gift kreist in ihren Adern. Ihr Wunsch ist es, ein Bad zu nehmen und im Bad sitzend denkt sie an die Vergangenheit. Die Vergangenheit die ihr viel Liebe aber auch Leid gebracht hat.

Sie soll für ihre Mutter Kräuter suchen als sie Caspar begegnet. Eigentlich kann sie sich gar nicht in ihn verlieben, ist sie es doch in den Erzherzog Ferdinand. Doch sie ist sicher, bei ihm hat sie keine Chance. Doch auch für Caspar ist sie nicht das, was sie sein möchte. Phiippines Vater ist ein Schurke, er hat Frau und Kinder  und seinen Heimatort verlassen. Sie bekommen kein Geld von ihm, so dass sie bei seinem Bruder bzw. dessen Sohn betteln müssen. Da wird Philippine krank und nach ihrer Genesung besucht sie ihre Tante Kat in Böhmen auf Schloss Bresnitz. Dort trifft sie Ferdinand wieder, verliebt sich noch mehr in ihn, sowie er auch in sie. Sie heiraten heimlich, denn offiziell kann er sie nicht heiraten. Das Ehepaar bekommt vier Kinder: Andreas und Karl, sowie die Zwillinge Philipp und Marie, die jedoch im Kleinkindalter bereits sterben. Ein letztes Kind, Martha sollte es heißen, verliert sie im vierten Monat. Nicht lange nach der Geburt von Andreas ziehen sie auf Schloss Pürglitz, d.h. Philippine zieht dorthin und Ferdinand kommt, sooft er es ermöglichen kann. Doch überall verfolgt Philippine die Zofe Dusana, die sie einst vergiften wollte. Damals, als Ferdinand den Vertrag der heimlichen Ehe unterzeichnet haben wollte. Doch Dusana war dann verschwunden, aber nie für Philippine. Auch ihre Nachfolgerin Lenka war nicht viel besser. Philippine fürchtete jederzeit von irgendjemandem vergiftet zu werden. Wirklich trauen konnte sie nur ihrer letzten Zofe Marie und ihrer Tante Kat. Ja auch  ihrer Schwägerin Eva sollte sie nicht trauen, auch wenn sie sie einmal zu Unrecht verdächtigt hatte.  Philippines letzte Wirkungsstätte war auf Schloss Ambras in Tirol. Sie war als Heilerin bekannt und hatte vielen Menschen geholfen. Doch seit die Zwillinge gestorben waren, war sie nicht mehr dieselbe...

Brigitte Riebe hat hier keine Autobiographie der Philippine Welser geschrieben. Vieles was erzählt wird, entspricht der Wahrheit, doch vieles ist auch von der Autorin erfunden und ausgeschmückt worden. Trotzdem kann man sich hier ein Bild vom Leben einer Frau machen, die Zeitlebens nur einen Mann geliebt hat, den sie jedoch erst am Ende ihrer Tage öffentlich als ihren Ehemann bezeichnen durfte.

Die Autorin hat es mit diesem Buch geschafft, spannend und fesselnd zu erzählen, was Philippine Welser alles erdulden musste um Ferdinand lieben zu können. Man denke sich: Ein Adliger, noch dazu ein Königssohn und eine – wie mancher sagte – Krämerstochter! Eigentlich war das unmöglich, und doch hat es Ferdinand möglich gemacht, wenn auch in aller Heimlichkeit. Der Lebensweg der Philippine Welser ist hier – teils historisch belegt, teils Phantasie der Autorin – sehr spannend beschrieben. Man hat ihr immer nach dem Leben getrachtet, und sie letzten Endes  durch Gift umgebracht.  Das Buch ist interessant, spannend und hat mich gefesselt bis zur letzten Seite.

 

Kommentare

Catherine Buchling sagte am 09. Oktober 2013 um 16:48

Ich fand das Buch auch richtig schön zu lesen! Und auch das Cover und die Zeichnungen zu Beginn der einzelnen Kapitel sind unheimlich liebevoll gestaltet.