Rezension

Die Herren von Winterfell

Die Herren von Winterfell - George R. R. Martin

Die Herren von Winterfell
von George R. R. Martin

Bewertet mit 4 Sternen

Die HBO – Serie „Game of Thrones“ hat TV – Geschichte geschrieben und  Kritiker zu Wortneuschöpfungen wie „sexposition“ (eine freizügige Exposition) inspiriert. Da die letzte Staffel ansteht, habe ich beschlossen, mich der literarischen Vorlage zu widmen. Begonnen habe ich mit der deutschen Übersetzung, bald war ich aber so genervt von Schreibweisen wie „Lennister“, dass ich dann doch zum englischen Original gegriffen habe.

Der Autor hat sich meines Erachtens von Tolkiens Fantasy – Epos inspirieren lassen, und ausserdem ist GRR Martin schon ein Fuchs – indem er das Ganze als Fantasyepos präsentiert, muss er auf historische Akribie nicht achten,  er muss geschichtliche Ereignisse nicht präzise einordnen und kann dennoch aus den Vollen schöpfen – only life can be stranger than fiction! Oder besser gesagt: Die Geschichte des Mittelalters ist so farbenfroh, dass ein Fantasyautor die Ereignisse eigentlich nur verfremden muss, um eine schier unglaubliche Geschichte zu erzählen. Aber was heisst hier Mittelalter – Anleihen aus der Antike, aus Mythen und Sagen sind ebenso vorhanden wie Lehren aus der Bibel. Auch im „Lied von Eis und Feuer“ scheint es einen Heiland zu geben, ein schlagkräftiges Reiterheer erinnert an die Janitscharen oder an die Mongolen …

Doch zurück zum Inhalt bzw. zur Rahmenhandlung:

Lord Eddard „Ned“ Stark, der Wächter des Nordens, wird an den Hof des Königs Robert Baratheon gerufen. Er soll seinem Freund als Hand des Königs mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ned befolgt einen strengen Ehrenkodex, er ist weise, gerecht und voll des Mitgefühls. Doch er hat nicht mit den Intrigen und Ränkespielen am Hof von Königsmund gerechnet. Und zum Kampf um den Thron gesellt sich eine diffuse Gefahr, die das Ende der Menschheit bedeuten könnte...

„Die Herren von Winterfell“ ist ein Auftaktband, der es in sich hat – die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, und zwar ziemlich ausführlich, manchmal fast zu ausführlich für meinen Geschmack. Der Roman ist trotzdem überaus unterhaltsam, aber ich muss gestehen, dass ich vom Erzählstil ein klein wenig enttäuscht war, es gibt Autoren, die sich poetischer und auch geschliffener ausdrücken.

 

Fazit:

 Ein toller Fantasyroman und ein Muss für jeden GoT – Fan. Obwohl die TV – Adaption sich an der literarischen Vorlage orientiert, gibt es doch auch Unterschiede.