Rezension

Die Hoffnung auf bessere Zeiten

Das Tor zur Welt: Hoffnung -

Das Tor zur Welt: Hoffnung
von Miriam Georg

Bewertet mit 5 Sternen

Nach dem schändlichen Verrat ihrer besten Freundin Claire muss Ava ihren Traum von Amerika und der Suche nach ihren Eltern aufgeben und wieder in der Auswandererstadt schuften. Trotz allem sorgt sie sich um Claire. Von Will hält sie sich fern, seit sie von seiner Familie weiß.

Claires Hoffnung auf eine Einreise in Amerika zerschlägt sich, da sie wegen einer Augenkrankheit nicht an Land darf. Gezeichnet kehrt sie nach Hamburg zurück. Entsetzt muss sie feststellen, dass der Mann, wegen dem sie geflohen ist, inzwischen mit ihrer Mutter Agatha liiert ist. Doch Claire lässt sich nicht unterkriegen und kann weiterhin mit der Unterstützung Avas und Quints rechnen, der die rettende Idee hat.

Schon Band 1 der Saga habe ich vor einigen Monaten mit Begeisterung gelesen. Wünschenswert wäre in Band 2 ein kurzer Rückblick oder ein Personenregister gewesen, da es doch etwas gedauert hat, wieder in die Geschichte zu finden. Das Buch lässt sich dann aber mit etwas Konzentration leicht und flüssig lesen. Die Kapitel sind spannend und fesselnd aufgebaut, es ist jedoch nicht immer gleich erkennbar, von welcher Person die Rede ist. In Rückblenden erfährt der Leser mehr über die Herkunft einzelner Protagonisten und kann somit nachvollziehen, warum sie so sind, wie sie sind. Alle Figuren haben mehr oder minder ihre Fehler und kommen so sehr authentisch rüber. Der Leser kann die Gefühlsschwingungen spüren.

Hamburg und die Auswandererstadt sind weiterhin die Schauplätze, in denen sich die Protagonisten bewegen. Für tausende Menschen ist dort der Dreh- und Angelpunkt für ihre Ausreise nach Übersee. Anschaulich wird die Situation der Menschen und die Prozedur, die sie über sich ergehen lassen müssen geschildert. Nicht selten werden Hoffnungen und Träume durch skrupellose Geschäftemacher zerstört. Heutzutage unvorstellbar ist die Rolle der Frauen vor hundert Jahren.

Natürlich spielen auch Liebe, Freundschaft, Verrat, Enttäuschung, Geheimnisse und Überraschungen wieder eine große Rolle im Roman. Ava sucht und findet Ablenkung in ihrer anstrengenden Arbeit. Claire muss einsehen, dass Schönheit und Geld nicht alles sind, was zählt. Gemeinsam kämpfen sie für sich und ihrer Freunde. Für diesen bildhaften, großartigen Roman vergebe ich 5 Sterne! Ich habe mich um 110 Jahre zurückgebeamt gefühlt und mit Ava und Claire mitgefiebert und -gelitten. Bitte jedoch vorher Band 1 lesen, sonst fehlt das nötige Hintergrundwissen. Das Cover hat einen Wiedererkennungswert und passt hervorragend zur Story.