Rezension

Die Idee hat mich total überzeugt, aber die Umsetzung schwächelt an machen Stellen

Dark Heroine 01 - Dinner mit einem Vampir - Abigail Gibbs

Dark Heroine - Dinner mit einem Vampir
von Abigail Gibbs

Bewertet mit 3.5 Sternen

Diese Nacht verändert Violets Leben für immer: Mitten auf dem Trafalgar Square in London geschieht ein furchtbarer Mord, und die 18-Jährige ist die einzige Augenzeugin. Erfolglos versucht sie, vor den Tätern zu fliehen - und wird in ein abgelegenes Herrenhaus verschleppt, das von nun an ihr Gefängnis ist. Doch Violets Kidnapper sind keine Menschen, sondern Vampire, faszinierend und todbringend zugleich. Der charismatische Blutsauger Kaspar hat besondere Pläne mit Violet, denn sie ist Teil einer gefährlichen Prophezeihung. Wird sie sich Kaspar hingeben, um zur sagenumwobenen dunklen Heldin zu werden – oder hat er Violets Mut unterschätzt, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen?

Meine Meinung

  • Handlung / Verlauf der Geschichte

Von Abigail Gibbs wird man eigentlich ohne große Vorwarnung mitten in die Geschichte hineingeworfen, wo es gleich ordentlich zur Sache geht.

Die 17-jährige Violet denkt sich nichts Böses dabei, als sie am Trafalgar Square auf ihre Freundin wartet…Plötzlich wird sie jedoch Zeugin eines brutalen und blutigen Übergriffs bei dem nicht weniger als 30 Männer innerhalb weniger Minuten ihr Leben lassen. So leise wie nur möglich versucht sie sich aus dem Staub zu machen. Allerdings wird sie von den Tätern entdeckt und kurzerhand entführt.

Die Entführung stellt Violets Leben komplett auf den Kopf, denn die sechs Jungs, die für den Massenmord verantwortlich sind, sind Vampire. Und da Violet nun über ihre Existenz Bescheid weiß, gibt es für sie nur zwei Möglichkeiten, entweder sie stirbt oder sie wird selbst zum Vampir. Natürlich würde Violet den Tod dem Dasein als Vampir vorziehen, aber das ist keine Option, da es das ohnehin schon schwierige Verhältnis zwischen den Menschen und den Vampiren verschlechtern oder womöglich einen Krieg auslösen würde. So gerät Violet erst einmal in Gefangenschaft…

Die ersten 200-300 Seiten haben mir ganz gut gefallen. Die Autorin führt die Leser in „ihre“ Welt der Vampire ein, die ich sehr interessant und gut ausgearbeitet fand. Gestört hat mich aber, dass die Handlung dadurch ein wenig gebraucht hat um in Fahrt zu kommen. Es ging nur langsam voran, sodass stellenweise unnötige Längen entstanden sind. Nach und nach wird es spannender, vor allem als die Rede von einer Prophezeiung war. Wie Violet tappt man jedoch für eine gewisse Zeit im Dunkeln, wobei es hier und da Andeutungen gibt.

Nebenbei habe ich auch gerne beobachtet wie sich Violets Haltung gegenüber den Vampiren im Verlauf des Buches verändert hat und sie erkennt, dass vielleicht nicht nur Gut und Böse gibt.

Im hinteren Teil ist die Geschichte viel mitreißender, gleichzeitig umso verwirrender, da so viel auf einen einprasselt. Nach und nach fügen sich die einzelnen Puzzleteilchen zusammen, sodass sich endlich einige drängende Fragen beantworten.

  • Schreibstil          

Abigail Gibbs Schreibstil ist ganz einfach und schlicht gehalten, was zu der eisigen Stimmung passt, die Violet während ihrer Gefangenschaft entgegenschlägt. Die Autorin spart allerdings auch nicht mit sarkastischen Bemerkungen, vor allem wenn sich Violet und Kasper einen ihrer Schlagabtausche liefern.

  • Charaktere

Violet ist eine Protagonistin ganz nach meinem Geschmack. Sie ist ein taffes Mädchen, das nicht auf den Mund gefallen ist und gerne mal mit sarkastischen Bemerkungen um sich wirft, selbst wenn sie von einer Meute Vampire umgegeben ist. Auf der anderen Seite hat sie mir oft sehr leid getan, da sie wirklich einiges durchmachen muss. Vor allem zu Anfang wird sie richtig schlecht behandelt und unter Druck gesetzt. Sie lässt sich aber nicht einschüchtern, sondern bietet allen besonders Kasper immer wieder die Stirn.

Kasper, der Vampirprinz, hat es wirklich faustdick hinter den Ohren. Ich glaube mir ist noch kein Charakter begegnet, zu dem die Bezeichnung Bad Boy  besser gepasst hätte. Lange Zeit konnte ich ihn überhaupt nicht leiden. Erst durch die Kapitel, die aus seiner Sicht erzählen und in der seine arrogante, selbstherrliche Seite Risse bekommen, hat sich meine Meinung  über ihn geändert.

Über die restlichen Angehörigen der vampirischen Königsfamilie habe ich nicht so viel erfahren. Lyla war mir ganz sympathisch, zumindest so lange bis sie ihr wahres Gesicht gezeigt hat. Danach hat sie mich nur noch genervt oder maßlos geärgert. Gleiches gilt für Fabian.

Mein Fazit

„Dark Heroine: Dinner mit einem Vampir“ von Abigail Gibbs konnte mich von der Idee her wirklich überzeugen. Leider hat es aber eine ganze Weile gebraucht bis die Geschichte an Fahrt aufgenommen und Spannung gewonnen hat. Dafür schreckt die Autorin nicht davor zurück die Protagonistin Violet den Launen der Vampire auszusetzen. Violet muss während ihrer Gefangenschaft so einiges durchmachen, was einem schonungslos vor Augen geführt wird. Im hinteren Teil des Buches wird es viel mitreißender und man bekommt Antworten auf einige drängende Fragen.