Rezension

Die Idee ist gut, die Umsetzung hat mir im groben und ganzen gefallen aber der Funke hat nicht so richtig gezündet....

Die Chroniken der Seelenträger - Der Wächter
von E. Snyder

Jenny will doch nur ein normaler Teenager sein! Doch sie ist krank. Starke Kopfschmerzen, Sehstörungen und düstere Träume plagen sie. Ein Blackout verschlägt sie an einen weit entfernten Ort. Und dann ist da Konrad: Der geheimnisvolle Neue. Er eröffnet ihr den Blick in eine Welt, in der Licht und Dunkel miteinander ringen und in der sie die Auserwählte einer Rettung verheißenden Prophezeiung zu sein scheint.

Jenny ist ein typisches Teenagermädchen mit den typischen Problemen eines Teenagers. Eigentlich. Denn abgesehen von ihrer sehr süß wirkenden Schwärmerei für Ronny, den beliebtesten Typen an der Schule, macht sie gerade eine Reise nach Jerusalem bei allen Ärzten durch. Irgendetwas stimmt nämlich mit ihren Augen nicht, ständig sieht sie merkwürdige Umrisse, bekommt starke Migräne und ihre Alpträume häufen sich nächtlich. Als dann auch noch ein neuer Schüler auftaucht, scheint es, als würden alle Symptome stärker werden. 

Der Einstieg fiel mir recht leicht, denn die Autorin hat einen sehr locker leichten Schreibstil. Manchmal auch ein wenig flapsig und erinnerte mich so manchesmal an den Stil von Kerstin Gier. Da ich schon den Katzenroman "Vier Musketiere auf Freierpfoten" gelesen und für gut befunden habe, wollte ich natürlich auch ihren Jugendroman lesen. 

Jenny ist eine sympathische Protagonistin, sie ist frech und hat schon von Anfang an eine gehörige Portion Selbstbewusstsein. Ich fand die Schwärmerei für den beliebten Typen an der Schule echt süß, es wirkte recht authentisch auf mich, da dass wohl jeder schon mal durchgemacht hat. Ronny scheint leider kein Interesse für sie zu haben aber dafür wohl Konrad. Er ist der Neue an der Schule, einer von der ruhigen, stillen Sorte. Anfangs wirkt er auf mich leider eher wie ein Stalker, bisschen gruselig wie er immer irgendwo in der Nähe von Jenny auftaucht. Das legt sich aber im Laufe der Geschichte und Konrads Charakter baut sich ganz langsam auf. Leider wurde sein großes Geheimnis, seine Vergangenheit, nicht enthüllt. Fand ich schade, ich hoffe im Folgeband wird man mehr darüber erfahren. Was mich auch noch ein wenig störte, war die schnelle Liebesbeziehung gegen Ende des Buches, das ging mir dann doch ein wenig hopplahopp, vor allem da es zu Anfangs eher langsam dahin ging. Generell fand ich die Nebenrollen gut besetzt, Jennys Freundinnen und die Seelenträger-Familie, auch wenn einige dabei eher oberflächlich blieben. 

Die Idee mit den Seelenträgern fand ich an sich interessant, aber es hat mich nicht völlig vom Hocker gerissen. Um ehrlich zu sein, hatte ich so meine Probleme mit den meisten Namen der Charaktere. Sie klingen einfach so altbacken, sorry. Auch die Beschreibungen der Figuren waren manchmal ein bisschen schwammig, jedenfalls konnte ich mir nie so recht ein gutes Bild von den jeweiligen Protagonisten machen. 

Abgesehen von diesen kleinen Kritikpunkten hat mir die Geschichte gut gefallen und ich werde sicherlich auch den Folgeband auf meinen eReader laden. Mit "Die Chroniken der Seelenträgern" kann man nichts falsch machen. Es ist eine locker leichte Story über die erste große Liebe, einer netten Fantasy Idee und den dazugehörigen Freunden und Feinden. Für zwischendurch genau das richtige. Ich vergebe gute 3,5/5 Rawr's.

Übrigens, man kann auf der Homepage der Autorin ein signiertes Exemplar bestellen. Das finde ich ja mal richtig klasse. www.esnyder.de

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© Sarah Rawrpunx
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